Volltext: Die currätischen Herrschaften in der Feudalzeit

Was die Herkunft dieser Deutschen betrifft, So weist 
ihre, noch heute charakteristische‘ Mundart ‘nach' Ober- 
walli«%, ebenso auch der Dorfname Nufenen, der an 
den gleichnamigen, aus dem Oberwallis nach Val Bedretti 
führenden Pass‘ erinnert. Somit waren diese Rheinwalder 
Kolonisten ohne Zweifel Walliser oder «Walser». 
Veranlassung und Zweck dieser deutschen KEin- 
wanderung oder Kolonisation liegen im Dunkel.‘ Erwägt 
man indess, dass die deutschen oder sogen. Walser-Kolo- 
nieen des rätischen‘ Gebirges fast ‚ausschliesslich in. hoch- 
gelegenen Alpenthälern vorkommen, welche früher theils 
sehr schwach theils gar nicht bevölkert, vielmehr, so weit 
der ’wuchernde Wald es gestattete, vorzugsweise oder aus- 
schliesslich als Som merweiden benutzt waren *), und dass 
sich verschiedener. Orten Inzichten dafür zeigen, dass diese 
Walser den Schröter- oder Köhlerberuf trieben ®), so werden 
wir zur Ansicht gelangen, dass diese Ansiedelungen zunächst 
den Zweck hatten, öde liegende Gegenden der höheren Alpen- 
region, und zwar, So weit nöthig, durch Ausrottung von Wäl- 
dern“), anzubauen. 
Dass diese Ansiedler anfänglich und am zahlreichsten 
aus dem Oberwallis stammten, beweist — abgesehen von 
der Verwandtschaft der Mundart und vieler Geschlechts- 
ıy. Sererhard, einf.. Delineationen, IL. ce, 7% 
*y Vermuthlich blosse Alptriften waren Davos, Vals, A vers, 
Laterns, der hintere Theil des grossen Walserthales. 
3) Die Tradition sagt z. B., dass der erste Bewohner des klei- 
nen Walserthales (im Voralberg) ein Walliser Holzer gewesen 
sei (Bergmann, fr. Walser, S. 63): 
4) So verlieh das Kloster Ebnit (bei Gözis) dem,« Hans v. Stürfis 
und seinen Landsleuten.. Wallisern, ‚die keiner Herrschaft ange- 
hören, Güter zu.Erblehen » mit der Berechtigung, «zu rüten all 
jeklich.da es sinem.gut.am best gelegen ist» (Urk..v. 1351 
in Bergmann, Gesch. der Ritter von Embs). 
AG%
	        

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