Vinstgau, auch richterliche Funktionen für Verwaltung der
Immunitätsgerichtsbärkeit möchten verbunden gewesen sein,
In Flums hatte der Bischof einen Meyerhof.‘)
Nachdem dieses Viztumamt mit zugehörigen Lehen in
der Familie Tschudi, welche es schon seit dem XII, Jahr-
hundert inne hatte?),. erblich geworden und. die, Inhaber
desselben ihren Vasallen-Uebermuth soweit trieben, gegen
das-Bisthum selbst Feindseligkeiten zu begehen, zog Bischof
Volkard im Jahr 1249 dieses Viztumamt ein, überliess
jedoch dem Heinrich Tschudi, der es. zuletzt bekleidete, ‚die
Burg Flums mit Zubehörden als Leiblehen®) mit Be-
ding, dass auch die sechs Burgknechte nebst Kindern
lebenslänglich in der Burg wohnen, jedoch dem ‚Bischof
schwören sollen. /
Nachdem sodann der Bischof diese Besitzung im Jahr
1294 dem Ritter Ulrich Tschudi mit Wiederlösungsrecht
verkauft 1 und im Jahr 1303 mit 170 Mark Silber wieder
eingelöst hatte5), verpfändete er sie im Jahr 1419 in Ge-
meinschaft mit seinem Gotteshaus (diesseits der Berge) an
die Stadt Zürich, mit welcher letzteres zugleich ein Burger-
recht einging, «mit Lüten und Gütern, Zwingen und
Bännen, Fischenzen, Holz, Feld, Wun und Weid».®%
Nachdem in der Folge (ca. 1464) Flums wieder in den Be-
1) Bischöfliche Einkünfterodel des XI. s. (Planta, a. a. 0.) und
des XII. s. (Motr, Cod. IL. n. 76).
?, Egger, die-Herrschaft Gräplang.
3) Mohr, Cod. I. n. 222. Vgl. Tschudi, Gallia comata Ss. 321
und Catalog. des Bischofs Flugi, 5. 23.
4) Guler, Retia, fo. 144.
5) Uebereinkunft. des Bischofs Sifrid mit Ritter Ulr. v. Flums
von 1303 (Copie in der cur-tiroler Dokumentensammlung, B. A,
S..82b), Reverse von Ulr. Tschudi von 1303 und von Ulrich v. Mont-
fort. von 1335 und 18347. (Urkunden im bischöfl. Archiv).
6) Urkunde von 1419 im Zürcher Staatsarchiv.
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