Noch bleiben mir die übrigen niedern Herrschaften
jes Sarganser Landes, nämlich Flums, Nidberg und
Tscherlach, zu besprechen,
X!M. Die Veste Flums, später Cräplang, eigentlich
Oraplong!), genannt, nebst Zubehörde?), war ursprünglich
Eigenthum des Bisthums Cur, und rührte von einer Schen-
kung Karl’s des Dicken beziehungsweise von einem Tausche
mit dessen Erzkanzler, Bischof Luitward von Vercelli, vom
Jahr 881 her, wodurch dem ‘Bischof von Cur die Kirch-
gemeinde Flums mit Zubehörde zugewendet wurde.)
Die Burg Flums erscheint im Jahr 1249 als Sitz des
bischöflichen Viztums Heinrich Schudi (Tschudi) von
Glarus. *)
Dieses Viztumamt. schrieb sich von dem alträtischen
Viceedominus der Cent in Planis (umfassend das linksufrige
Unterrätien) 5) her, war somit vor Einführung der Gauver-
fassung (ca. 806) zugleich ein Richter- (Schultheissen-)
Amt für die niedere Gerichtsbarkeit, später, wie die übrigen
bischöflichen Viztume, zunächst ein administratives
Amt für die Verwaltung und den Bezug der bischöflichen
Einkünfte ®), so zwar, dass mit demselben, wie in Cur und
ıy d. h. «langer Stein» vom Romanischen «crap» (Stein) und
long » (lang).
?) Ursprünglich scheint der ganze Flumser Berg dazu gehört
zu haben (Mohr, Cod. I. n. 222: «castrum Fluminis et totum
montem cum suis pertinentis>»).
3) Mohr, Cod. I. n. 30 (<ad Flumina plebem cum appendiciis
zus >»).
A Mohr, Cod. I. n. 222. Vgl. Tschudi, Chron,, I. 8. 118.
*) Planta, das alte Rätien, 8, 314.
%) Als solcher erscheint der Vicedominus in Planis im bischöfl.
Einkünfterodel des XI. Jahrhunderts (Planta, das alte Rätien, Beil.
X). Vgl. überhaupt mein «altes Rätien», S. 366 und 419 ff.
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