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hören, wo immer sie sesshaft sein mögen» und
«mit allen Gütern, Dörfern, Höfen, Aipen, Fischenzen,
Wildbännen, Aeckern, Wiesen, Holz, Feld, Wun und
Weid und mit aller obrigkeitlichen Gewalt» (Ge-
waltsame). !)
In diesem Verpfändungsakt sind nicht nur die Attribute
der gräflichen Gewalt (« Grafschaft, Gerichte, Twingen
und Bänne») zu erkennen, welche den Grafen von Sargans,
als Rechtsnachfolgern des Pfalzgrafen Hugo von Tübingen,
gewesenen Grafen der alten Grafschaft Werdenberg, von
Rechtswegen zukamen; sondern auch diejenigen der Terri-
torialherrlichkeit oder des Obereigenthums über das
Herrschaftsgebiet («Erze, Fischerei, Jagd, Wun und Weide,
Holz, Aimen»1‘, so wie diejenigen der Staatshoheit
(«Herrschaft » «obrigkeitliche iewaltsame», «Leute»,
«Dörfer »): somit waren auch die Grafen von Sargans schon
im XIV. Jahrhundert wirkliche Landesherren, und da
sich. dafür kein Anhaltspunkt findet, dass jene, ausserhalb
der Grafengewalt liegenden, ursprünglich königlichen At-
tribute jemals denselben verliehen wurden, so konnten
sie, wie anderswärts, so auch hier nur usurpirt worden
sein.
Bemerkenswerth ist sodann, dass zufolge dieser Ur-
kunde alle zur Grafschaft Sargans Gehörigen eine Ge-
nossenschaft (Genossame) bilden und, wenn auch anders-
wo wohnhaft, der Herrschaft verpflichtet bleiben. Offenbar
ist diese «Genossame» in. Verbindung. zu bringen mit
der unter den Herrschaftsrechten ebenfalls aufgeführten
«Steuer», somit wesentlich als eine Steuergenossen-
schaft aufzufassen — ähnlich den uns in Werdenberg und
Wartau schon bekannt gewordenen. ‚Unter dıeser Voraus-
Setzung würde aber auch‘ in der Grafschaft Sargans die
ı) Urkunde in Tschudi, Chron,, I..S. 592.