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sowohl der Veste Frischenberg mit dem Dorfe Sax als
des, zwischen. Sennwald und Rüti gelegenen Dorfes Lienz,
über welches dem Freiherrn von Forstegg die hohe
Judikatur, dem Abte von St. Gallen dagegen, als Grund-
herrn, die Immunitäts-Gerichtsbarkeit gehörte, ‘) so
dass dem Caspar von Bonstetten nur das Dorf Gams mit
der benachbarten Burg Hohensax verblieb, von welcher
diese so reduzirte Herrschaft den Namen «Hohensaxı
erhielt.
Einen klaren Einblick in die Rechtsverhältnisse der
Herrschaft Sax gewährt die von derselben dem Caspar von
Bonstetten gebliebene Gemeinde Gams oder Herrschaft
«Hohensax.» Gewisse Anstände, welche zwischen dieser
freiheitsdurstigen Gemeinde und ihrem damaligen Herm
(Roll von Bonstetten) sich erhoben hatten, wurden nämlich
durch einen Spruch der Stadt Zürich vom Jahr 1463 et-
Jedigt wie folgt”):
1) Die Gamser sollen « freien Abzug» für «Led
und Gut» haben und sich auswärts vereh elichen
dürfen.
2) Um « ehrlicher Sachen» willen, d. h. für Ver
gehen, weiche mit keiner Körperstrafe bedroht. sind
(«weder Leib noch Leben noch Glieder berühren »), sol
kein Gamser, welcher «Trostung> (Bürgschaft) geben
kann, gefangen gesetzt (« gethürmt, geblöckt, gestöckt‘)
werden.
3) Die Gamser sollen ihre «Wun und Weid niessen
wie von Alters her.»
4} Beim Tode je der ältesten Mannsperson bezieht d&
Herr az «Fall» das «beste Haupt Rindviehs, es seien
Ochsen oder Kühe. »
ı) Tschudi, Chron. IL S. 487; Zellweger, Urk. I. In
y.Arz, a. a. CC
2) Urk. v. 1463 (Copie) im st. gallischen Staatsarchiv: