Forstegg, errichtete. !) Uebrigens scheint diese Herr
schaft, wıe sich später deutlicher zeigen wird, aus zwei
benachbarten kleineren Herrschaften sich gebildet zu haben
An die Herrschaft Sax oder Hohensax grenzte die
Grafschaft Werdenberg, welche um die Mitte des XII
Jahrhunderts durch eine Theilung (unter den Enkeln Hugox
[.) sich von den rechtsrheinischen Besitzungen der N eu-Mont-
forter abgelöst hatte, ?) vorerst aber, und wahrscheinlich bis
gegen Ende des nämlichen Jahrhunderts oder bis zu Anfang
des XIV. Jahrhunderts auch die Landschaft und später
Grafschaft Sargans in sich schloss.®)
') Tschudi, Chron. I. S. 104.
2?) Zufolge einer Urk. v. 1260 (im Archiv des Bregenzer Mu)
seums) war dannzumal diese Theilung zwischen den Gebrüdern Rudolf
und Ulrich (von Montfort-Feldkirch) einerseits und den Gebrüdem
Hartmann und Hugo (von Werdenberg) anderseits schon vollzogen.
(Ich zitire diese Quelle aus Z2ösmair’s Abhandlung über die Burgen
Alt- und Neu-Montfort in der Z. S. des Bodensee-Vereines X, Heft
3) Beweise dafür sind:
a. Obige Urk. v. 1260, in welcher die Brüder Hugo und Hart,
mann blos «von Werdenberg» (nicht auch «von Sargansı)
heissen.
b: Eine Urk. v. 1264 (zitirt von Vanotti, Gesch., S. 212), m
welcher «Graf Hartmann von Werdenberg» den Dienstleuten
und Herden des Klosters Schännis sicheres Geleit verspricht zur Be
nutzung der im Sarganser Gebirge gelegenen Alpen (woran Schänni$
Rechte hatte). Hieraus erhellt wohl, dass Hartmann ‚nicht nu
Werdenberg, sondern. auch. Sargans inne hatte, mit andem
Worten, dass Werdenberg uud Sargans nur Eine Grafschaft bildeten,
c. Eine Urk. v. 1278 (Mohr, Cod. 1I. n. 2), wonach «Graf
Hugo von Werdenhberg» (Bruder des obigen, angeblich im Jahr
1269. verstorbenen‘ Hartmanns) in Gemeinschaft mit dem Bischof von
Cur und dem Freiherrn Walther von Vatz « Denjenigen, welche die
Strasse zu Curwalhen fahren» und besonders «den Luzernern?
« Friede für Leib und Gut >» zusichert. Aus dem Umstand nun, das
an diesem Geleitsbrief kein Graf «von Sargans» sich betheiligl
obwohl gerade für die Luzerner der Weg zu den Bündner Alpen
pässen durch das Sarganser Land führte und dieselben gar nicht in
den Fall kamen, Werdenberg zu berühren, lässt sich wieder schliessen
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