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kam letztere nach Erlöschen der (nach 1273 nicht mehr
vorkommenden) Edeln von Nuziders an die Grafen von
Neu-Montfort.
In der Grafschaft Sonnenberg befand sich auch die
Veste «wälsch-Ramschwag»!) mit dem dazu gehörigen
Dorfe g,‘zichen Namens, über welches die Edeln von Ram-
schwag ohne Zweifel eine Hofgerichtsbarkeit ausübten.®) Im
Jahr 1352 ging diese kleine Herrschaft kaufweise auf die
Neumontforter (Montfort - Feldkirch) über,®) obwohl die
Herren von Ramschwag noch nicht ausgestorben waren.‘
d. Die Herrschaft Pludenz mit dem Kloster-Hof St,
Peter und Montavun scheint zuerst in Abkommnissen zwischen
Gliedern der neumontfortischen Familie von 1351 und 1355
genannt zu werden.) Da im XIIL Jahrhundert mehrere
Ritter von Pludenz vorkommen, ®) so ist anzunehmen, dass
die Burg Pludenz nebst zugehörigen Gütern und Leuten
Besitzthum einer Familie dieses Namens gewesen war und
dass diese Edelherrschaft den Kern der spätern Grafschaft
‘) Sie heisst «wälsch» Ramschwag, im Gegensatz zu der Veste
Ramschwag an der Sitter, welche gewöhnlich als ursprünglicher Sitz
der Edeln v. Ramschwag betrachtet wird (Hardegg und Wartmanı,
d. Hof Kriessern, Einl. 8. 1V.).
?) In der schon erwähnten Urk. v. 1391 (Bergmann; a. a0
n. 49) erscheint die Veste wälsch Ramschwag «mit dazu gehörenden
Leuten, Gütern, Stüren und Zinsen». Ebenso in dem Verkaufsakt
von 1352 (Zösma ir, Gesch. des Vorarlberg, II. S. 35 aus handschriftl
Regesten v. Bergmann).
3) Die zitirte Urkunde von 1352. Als Verkäufer erscheint hier
ein Herr von Landenberg, somit waren die von Ramschwag damal
schon nicht mehr im Besitz dieser Burg. Käufer war Rudolf 1IL von
Montfort-Feldkirch.
4) Noch im Jahr 1511 erscheint ein Ulr. v. Ramschwag als Vogt
der Herzoge von Oesterreich auf der Veste Gutenberg (Hardegg
u. W., a. a. 0 Reg. n. 98).
*) Merkle (Weizenegger), Vorarlberg, 1I. 8, 40. Ber gmanı,
die freien Walser,
"6 Urk. v. 1249 und 1270 in Mohr. Cod. I. n. 222 und 254