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Prätigau) und der Landschaft Mayenfeld — treten, meist
jedoch erst im Laufe des X . Jahrhunderts, als Haupt
bestandtheile derselben folgende, in den Besitz der Grafen
von Neu-Montfort übergegangene Herrschaften auf:
a. Feldkirch, b. Vaduz, c. Sonnenberg, d. Pl
denz mit Montayun, e. Blumenegg.
Da alle diese Herrschaften «Grafschaften» heissen/®
darf angenommen werden, dass sie durch Erbtheilungen
unter den Gliedern gedachter Familie sich bildeten ui
dass der Stammvater der letzteren, Hugo I. von ‚Montfort,
der die alte Grafschaft Montfort nur durch weibliche Ver-
mittlung erlangt haben konnte, sich mit derselben habe
vom König belehnen lassen, indem dannzumal (zu Ende des
XII. Jahrhunderts) Grafschaftsrechte sich nur im Manns:
stamm vererben konnten,
Bodensees» mit einer Abhandlung v. Prof. Zösmair über die Burg&i
Alt- und Neu-Montfort zu Gesicht, in welcher derselbe zum Be-
weise dafür, dass schon die Grafen von Bregenz im Besitze de
rätischen Vorarlberg (Walgau) waren, eine Stelle aus dem Necrole-
gium des Klosters Zweifalten citirt, lautend: «Rudolfus Comes
Brigantinus in ijisdem partibus Walichgowe in dioecesi Curiens
circa locum Valrun dietum iuxta urbem suam Muntifort dedit
quandam villulam Alteburga vel Nilwiloh dietam ad alenda peconm
satis idoneam.» Da aber «Muntifort» hier «urbs» heisst, fasste ich
die, auf Seite 18 (Note 1) von mir mitgetheilte Angabe Schläpfer's
näher ins Aug, wonach zwischen Werdenberg und Grabs eine Burg
Namens «Fortifels» oder «Montfort» gestanden wäre (was auch
Vanotti berichtet) und fand, dass diese Nachricht Tschudi ent
nommen ist, welcher (Chron. I. S. 159) meldet, im Jahr 1260 sei Graf
Rudolf von Montfort mit seinem Vetter, dem Grafen (Hugo oder Hart-
mann) v. Werdenberg in Fehde gerathen und habe letzterem «die
Veste Fortifels, die auch Montfort ward geheissen» und
«zwischen dem Stattlı Werdenberg und Graps ligt» zerstört. Die
führt mich auf die Vermuthung, dass die «urbs» Montfort eben da
Städtchen Werdenberg möchte gewesen sein. Wäre dies rich
tig, so würde jene Stelle in dem Necrol. v. Zweifalten meinen Hypr
thesen nicht nur nicht im Wege stehen, sondern sie erheblich be-
stärken. Was die Namen «Valrun» und « Alteburga» oder «< Nilvilohr
betrifft, so sind dieselben eben so wenig bei der Veste Alt-Montfort
als bei Werdenberg und Grabs zu finden.