Volltext: Die currätischen Herrschaften in der Feudalzeit

berg mit den «Zöllen, den Wäldern, dem Wildbandı 
und dem Federspiel in dem Münsterthal. » !) 
Ohne Zweifel waren es diese von den Herzogen yon! 
Oesterreich wieder aufgenommenen Ansprüche der Grafen von: 
Tirol, gegenüber welchen die (sofort näher zu besprechende)| 
Münsterthaler Offnung von 1427 mit so tendenziösem Nach-: 
druck erklärte, dass im Münsterthal bis «zum Kreuz» aller; 
Grund und Boden und alle Jurisdiktion dem Bischof gehöre, 
und bei einer Busse von 50 % verbot, dass Gotteshausleute: 
vor einem österreichischen Gerichte Recht suchen und geben) 
Klar tritt diese Streitfrage um die Mitte des XV. Jahr 
hunderts an den Tag, als Erzherzog Sigmund eine Unter 
suchung über die österreichischen Hoheitsrechte im Unter- 
engadin und Münsterthal anordnete. Bei diesem Anlass 
erklärten nämlich Zeugen, dass die Tiroler Landesgrenzen 
über das «Wormser Joch » (Stilvio) und «Valdera » (Ofen- 
berg) gehen.?) Offiziell machte Oesterreich diese Land; 
marken erst geltend in einem Streit mit dem Bischof üben 
das Bergwerk Valdera, indem es damals (1486) geradezu 
behauptete, « das Münsterthal liege in der Grafschaft Tirol») 
und demgemäss war auch schon in dem erwähnten zwischen 
Herzog Sigmund und dem Unterengadin, unter Mitwirkung 
der IIL_ Bünde (1467), abgeschlossenen Vertrag bestimmt 
worden, dass dıe «Herrschaftsleute» im Münsterthal 
(wie diejenigen im Unterengadin) «nach österreichischem 
1) Z. S. d7Ferdinand., neue Folge, IV. S. 184. 
2) Archiv Curburg. Kundschaften von 1446 «dass die Tiroler 
Landmarken auf Wormser Joch und auf Valderen gehen» (Jäger, 
Eng. Krieg, Urk. n. 8). Diese Zeugen behaupteten auch, dass die 
alten Grafen von Tirol über das Münsterthal die gräfliche Gerichts: 
barkeit ausgeübt hatten und dass letztere an einen ihnen gehörigen 
Thurm in Fürstenburg, an welchen sich das bischöfliche Schloss an: 
lehnte, geknüpft war. (Burklechner, Raetia A. S. 530.) 
3) Burklechner, Raetia. Austr., 564 ff, Ueber den Ausgang 
dieses Streites wurde früher berichtet. 
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