Ob und in wie weit aber die Hifkorien vom Patriach Burgundo, von dem
Heidnifchen Herkog in Schwaben Saturnino, von Kurii Sohn Rumulo , dem
erften Chriftlichen Herkog in Schwaben, und mehr andern Grund haben oder
nicht ,(äßt man dahin geftellet fepn , wenigftens dufert fich in andern Schwäbi:
fchen Chronicken und Sefchichtfchreibern , von dergleichen Nahmen und Hıftorien
Nicht die mindefte Spur; auffer daß zu Zeiten des sonen Probi ein Saturni-
nus Yon nation ein Gallier gewefen , welcher von den Nömifchen Soldaten in
Orient zum Kayfer aufgetoorffen, aber darüber in Paleftina erfchlagen worden,
vid. Crus, d. 1. Lib. V.P. 1, C. 6: pP. 118.10
Bas hingegen Lirer in dem IVten Abfchnitt von dem Caftell Bolando 14nd
der Kirchen zu Luikirchen meldet, davon fchreibet Merian in Topograpbia Suevie,
Voc. Leutfirch, „auf dem Hochberg ndchft bey Diefer Stadt , Koll vor Zeiten
„ein Schloß, zum NRotenfan oder Bolanda genannt , geflanden feyn, welches
„der Römer Wiltpart , eines Römifchen vertriebenen Herrn , des Curii (den
2» Chomas Lirer in feinem Schwäbifchen Chronico einen Kayfer nennt) vier
„ten Sohn, gewonnen , gebauet und LeutFirch foll genandt haben. Und ift vers
2 Muthlich, Daß Die erfte Kirch De ift gebauet worden , alß das Schwabens
„land zu dem Chriftenthum ift bekehret worden. Wie dann og von der Kirch
auf Kirchberg , welche der Patriarch Burgundus erbaut haben foll, F. Fabri in
mehrberührter Suev. Hift. L. I. C. XXI. (chreibet ‚daß fie zu eben der Zeit, da
Theoneftus, Urfus und Albanus in Schwaben den Chriftlichen Glauben gepree
diget , gebauet worden feye , davon die Yahrzahl felbiger Zeiten, nemlich 444.
in einem Stein gehauen noch dafelbft gefunden werde; wie auch gedachter Me-
rin. d. 1, in Appendice p. 61. Voc. NONE „er habe in einer gefchribenen
„„Chronick gelefen, daß An. 455. Diele irch oberhalb Ziblingen neben dem
Schloß gebauet worden fene, welches noch eın ausgehauener Stein in der Kırz
hen anzeige, Pirckheimer und Bertius haften diefen Ort für der alten Via-
„na. Soviel ıft gewiß, daß die Sraffen von Kirchberg uralten Herkommens;
„von melchen ehemahls die beeden SGebrüdere Ditko und Hermannus das Bene
„> didtiner Clofter zu Wiblingen geftifftet. vid. Luce uralter Grafen : Saal.
2P22- 343.
Die in dem VIten Abfchnitt dem Patriarchen Burgundo befonders zu ge
fchriebene Stift und Erbauung der fo genandten feligen NReichenaw ift ebenmäz
Bigeine Legende , melche in der Hıftorie nicht den mindeften Grund $u haben
feheunet; Ymmaffen ältere und jüngere Hiftorici aus einem in Bibliotheca pu-
blica Lindav. noch unverfehrt vorhandenen und fehon von B. Heidero allegirten
Chronico Diuitaugenfi einhellig behaubten, daß diefe in dem Zeller - oder nie
dern Bodenfee gelegene Ynful zur Zeit Königs Dagoberti von einem Sranckifchs
DBurgundifchen Srafen (woher Lirer fonder ek deg Kurionis Patriarchen
Burgundum genennet) mit YNahmen SP befeffen, von ihme die Sindelo