Volltext: Statistische Skizze der Oesterreichisch=Ungarischen Monarchie

Land- und Forstwirtschaft, Seefischerei. 
Die Benußung des Bodens zeigt folgende Resultate: 
Österreichisches Ungarisches . 
Kulturarten erreicische Engersen Monarchie 
km? % km? 4 km? H % 
Acker-= u. Gartenland . . 110,149 36,7 121:570: 37,7 231,659 37,3 
Weingärten. . . D . 2,491 0,8 4,280 1,3 6,763 1,1 
Wiesen und Weiden . . . . 71,349 23,8 84,270 26,2 155,689 25,0 
Wäldungen .:. is m + 07,776 32,6 92,750 28,8  190,524 30,6 
Produktive Fläche) 281,765 93,9 302,870 94.0 584,635 946 
Unproduktive Fläche 18,259 6,1 19,171 6,0 37,428 6“. 
Zusammen 300,024 100,0 322,041 100,0 622,063 100,0 
Am größten ist die produktive Fläche in Böhmen, Sclefien, Mähren, Nieder- 
österreich und Galizien, am geringsten in Salzburg und Tirol; in den ersteren 
Ländern beträgt sie zwischen 96 und 97, in den letzteren ungefähr 80 Proz. der 
gesamten Area. 
Ac>kerbau. Getreide wird von. allen Arten in großen Mengen erzeugt und 
bei normaler Ernte exportiert; die reichsten Länder sind für Weizen, Roggen, Gerste 
und Hafer Ungarn, Böhmen, Galizien und Mähren, nächstdem Nieder- und Ober- 
österreich, für Hülfenfrüchte Böhmen, Mähren, Galizien und Steiermark. Jn den 
beiden letztgenannten, in der Bukowina und in Dalmatien, vorzüglich aber in den 
ungarischen Ländern ist der Maisbau, in Steiermark, Kärnten und Krain die Kultur 
des Buchweizens sehr bedeutend. Hirse wird am stärksten in Krain, Mähren, Galizien 
und Kroatien-Slavonien, Spelz wird in Dalmatien, Jstrien und Görz, Reis in einer 
jährlichen Menge von ca. 13,000 9 in dem Bezirke Gradiska gezogen. Kartoffeln 
und Runkelrüben gedeihen am vorzüglichsten in Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, 
Niederösterreich und Ungarn. Die Kultur des Flachses erstreckt sich fast über das 
ganze Reich, vorzug3weise über die Sudetenländer, Galizien und Steiermark, erzielt 
aber nicht genügende Produktionsmengen für den Bedarf. Hanf nnd Raps spielen 
in Ostgalizien und Ungarn eine Rolle. Der Hopfen bildet einen Ligentümlichen 
Zweig der Landwirtschaft Böhmens und hat dort bis nun jede Konkurrenz siegreich 
bestanden ; durc<h seinen Anbau ist die Gegend von Saaz berühmt. Seine Produktion 
dect nicht nur den starken einheimischen Konsum, sondern ergiebt auch eine ansehnliche 
Quantität für die Ausfuhr. Der Tabak ist Gegenstand eines Staatsmonopols und 
wird in der ungarischen Reichshälfte in sehr großen Mengen gewonnen, während 
sein Anbau in den österreichischen Ländern bloß auf Ostgalizien, die Bukowina, 
Dalmatien und die südtirolisc<en Bezirke Roveredo und Riva beschränkt ist. Die 
Produktionsmengen betragen im Jahresdur<schnitt 1886--90: 
Staat3gebiet 
Produkte österreichisches ungarisches Monarchie 
Weizen und Spelz Hektoliter 16,400,000 45,500,006 641,900,000 
Roggen. "m " 28,230,C00 16,520,000 44,750,000 
Mengkorn, Halbfrucht . 425,000 3,305,00c 3,730,000 
(Gerste. 55 | i 18,980,006 16,640,0066 35,620,006 
Hafer Aen 5 35,420,006 20,123,006 55,543,006 
nis: EE 2 6,170,006 34,080,006 40,250,006 
Buchweizen und Hirse : 2,690,006 1,005,006 3,695,006 
Här eufrüchte + 22505 3 2,820,006 1,535,00 4,355,006 
artoffn . . : 115,030,006 834,704,006 149,734,000 
Fiachs- EE n metr. Zentner 404,000 86,006 490,000 
Han EI 200,000 540,00 740,000 
abu uu ui „ 35,000 527,00 562,006 
Hopfen (Mittelernte) . 67,006 8,00( 75,000 
1) Inkl. Bauarea, Seen und Teiche,
	        

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