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berge, in den Schwarzäckern, an der Strasse nach Otmarsingen. Hier wurden Dachziegel mit
dem Stempel der XXI Legion, schön verzierte aretinische Töpferwaare und Scherben von Wasser-
krügen und Kochgeschirr, auch Münzen gefunden.
Haller, 11.438 führt an, »man habe in Lenzburg zu oberst in den Schlossreben, Burghalden genannt,
Ziegelstücke mit den Zeichen der XXI und XI Legion, geschnittene Steine von Siegelringen, kupferne
und silberne Münzen von Cäsar bis auf Honorius gefunden«, und glaubt, die jetzige Burg Lenzburg
stehe auf dem nämlichen. Platze, wo ein von den: Alamannen im fünften Jahrhundert zerstörtes
Castell erbaut gewesen sel.
Sarmensdorf 1), Da wo der Lindenberg gegen Sarmensdorf und Seengen sich abflacht, finden sich
Spuren zahlreicher römischer Wohnungen. Wenn auch die Sage, dass einst oberhalb Sarmensdorf im
Murimooswalde eine grosse Stadt gestanden, den Thatbestand sehr übertreibt, so ist doch so: viel
gewiss, dass das hier. vorkommende Gemäuer sich nicht auf das Dasein eines bescheidenen, einsam
gelegenen römischen Meierhofes reduciren lässt. Oben auf der Wasserscheide zwischen dem Thale
des Hallwylersee’s und dem Thale des sogenannten Freiamtes.erheben sich in nicht geringem Umfange
die vielen »Bücke«, welche aus dem Schutt ansehnlicher römischer Häuser bestehen. Weiter unten
nach dem Dorfe hin stehen die mit hohem Gebüsch bewachsenen Heidenhügel, deren.einer von einem
künstlichen Graben umgeben ist. Auch hier findet sich altes Gemäuer und sind Münzen aufgehoben worden.
»In Folge einiger Ausgrabungen, welche ich in Gemeinschaft mit meinem Freunde, Herrn Pfr.
F. in F. verflossenen Mai im Murimoos-Hau vornehmen liess, ergab sich, dass jene weitläufigen Ueber-
reste von Wohnungen, wahrscheinlich schon zu verschiedenen Zeiten, gründlich durchwühlt wurden.
Der Lauf der äussern Hauptmauern ist an den theilweise noch vorhandenen Fundamenten wohl erkennbar.
(S. Taf. XVI. Fig. 5.) Bei I.a erheben sie sich sogar über die Oberfläche des Bodens, und die innere
Wandung ist noch mit einer Mörtelfläche bedeckt, in welche Rinnen eingedrückt sind; diese bilden
regelmässige Vierecke, die übereinander liegende kleine Quadersteine nachahmen und vorstellen sollen.
In No. IL sollen vor einigen Jahren bemalte Wände entblösst worden sein; wir fanden aber nichts
anders mehr als einen flachen, festen, weissen Gussboden und über ihm verschiedene Schichten rothen
Ziegelmörtels u, s. w.. Leider lässt sich kein deutliches Bild mehr von der ursprünglichen Eintheilung
und Beschaffenheit der Wohnungen gewinnen. An den meisten Stellen, wie z.B. in No. I. und
No. IL, wo Schürfe versucht wurden, gelangten wir nach Wegräumung von Bausteinen sofort auf
den Lehmboden, auf dem die ganze Waldung steht. Ausserdem waren die‘ vielen starken Bäume dem
Graben hinderlich. Dennoch hat sich der Ort mit Bestimmtheit als eine römische Militärstation
wenigstens während einer gewissen Epoche beurkundet;. denn längs der ganzen vordern Mauer lagen
unter den Bausteinen ausserordentlich viele Stücke von römischen Legionsziegeln, und zwar ausschliess-
lich von der eilften Legion, welche nach Abzug der einundzwanzigsten deren Stelle in Windisch. einst
einnahm, von wo sie ihre Abtheilungen in die verschiedenen bis jetzt uns bekannten 35 Sommerlager
der Umgegend sandte. ‚Später, unter Septimius Severus, wurde sie nach Mösien verlegt, wo ihr
Hauptquartier das heutige Silistria war.
') Die nachfolgenden Angaben sind einem von Herrn Pfarrer Urech in Muri verfassten Artikel im Anzeiger für ‚schweiz.
Geschichte und Alterthumskunde 1859 entnommen.