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den Pflug aufgewühlt werden. Alte Leute behaupten, es sei hier am Ende des vorigen Jahrhunderts
ein Mosaikboden abgedeckt und bald nachher zerstört worden.‘ Vor nicht gar vielen Jahren wurde
eine Aschenurne gefunden. Dachziegelstücke liegen über ein Paar Morgen Landes zerstreut.
Diese Ansiedelung liegt derjenigen auf dem Schatzbuck bei Kloten (siehe Bd. I.) gerade gegenüber
auf der andern Seite des Thales. — Bei der Grabung des Feuerweihers im Dorfe selbst sollen ebenfalls
Romana zum Vorschein gekommen sein.
Schirmensee. Am nördlichen Ufer des Zürchersees erhebt sich gegenüber der Insel Ufenau in
Gestalt eines Dreiecks ein 18 Meter hoher Hügel, der den Namen »Schlossacker« trägt. Auf der etwa
einen halben Morgen Landes einschliessenden, gegenwärtig mit Weinreben besetzten Fläche zeigen
sich Mauerreste, die theils von einer mittelalterlichen Burg, theils von römischen Häusern herzurühren
scheinen. Bei der Bearbeitung des Bodens sollen Ueberbleibsel einer 5‘ dicken Umfangsmauer eines
Estriches und zweier neben einander stehenden festen Gebäude (Thürme) zum Vorschein gekommen
sein. Der Ort war nach der Seite des Sees durch jäh abfallende Nagelfluhfelsen , in welche ein Weg
zur Anhöhe eingehauen ist, gegen Osten durch sumpfiges Terrain gesichert. Die Fundgegenstände
bestehen in einigen Speer-, in vielen Pfeilspitzen und römischen Münzen.
Merkwürdig ist der sogenannte »Stuckiweg«, ein uralter Weg, der aus dieser Gegend nach dem
Bergübergange Forch (Gemeinde Küsnach) ‘auf der Höhe des zwischen dem Greifen- und Zürchersee
liegenden Hügelzuges hinführt.
Schlatt, In diesem 1 Stunde südwärts von Elgg liegenden Dorfe wurde Ende des 17. Jahrhunderts
ein 3’ 3‘ hohes Mercurbildchen aus Bronze (siehe Taf. V. Fig. 21) ausgegraben, das nicht mehr im
Original, aber in guter Zeichnung erhalten ist.
Schleinikon. Die römische Niederlassung in der grossen Zelg zwischen Dachslern und Schleinikon,
unweit Niederweningen, gehört zu den bedeutendern in der Nordschweiz. Sie liegt am nördlichen
Abhange des Lägernberges und bestand in mehreren von einander getrennten Gebäuden, deren Ueber-
reste, wie z. B. zerbrochene Dachziegel und Heizröhren, Fragmente von Estrichen, bemalten Wänden,
der Pflug über 15 Morgen Landes zerstreut hat. Die Mauern sind aus Jurakalk, Tufstein und
Geschieben aufgeführt. In der Mitte der einstigen Anlage und zwar an einer Stelle, die als rundliche
Erhöhung aus dem Abhang hervortritt, wurden im Jahr 1834 sieben aus Juramarmor gearbeitete
Säulen sammt einigen Architravstücken aufgedeckt, welche zum Porticus eines mit der Fronte in der
Richtung des Thales stehenden Tempels oder Privatgebäudes gehört hatten. (Siehe Taf. VIIL Fig. 1.)
Von den Säulen sind gegenwärtig ein Paar bei dem Hause des Herrn Dr. Weidmann, ein Paar im
Garten der hiesigen Künstlergesellschaft und ein Paar in dem Keller eines Hauses zu Schleinikon
aufgestellt.
Nachgrabungen haben hier noch nicht stattgefunden, und desshalb sind auch noch keine Ziegel
mit Legionsstempeln, die: hier gewiss nicht mangeln, zum Vorschein gekommen. Es ist nämlich‘ kein
Zweifel, dass die Ansiedelung zu Schleinikon, wie diejenige am gegenüberliegenden Berge zu Schöfflis-
dorf, zu den Cantonnements gehörte, von denen unter den Artikeln Buchs und Dällikon gesprochen wurde.
Schlieren, In diesem Dorfe, das an der römischen Strasse zwischen Zürich und Baden legt, sind
an zwei Stellen Spuren römischer Ansiedelung entdeckt worden. Die eine ist die Umgebung der