Volltext: Statistik der Römischen Ansiedelungen in der Ostschweiz

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Töpfen herrühren, welche in einer Ausdehnung von etwa zwei Morgen überall wahrgenommen werden. 
Der Ort heisst Steinmürli, und die östlich von demselben liegenden Aecker tragen seit Alters her 
den Namen Strassenäcker. Es ist kein Zweifel, dass diese Benennung auf eine römische Strasse hin- 
deutet; allein, ob wir uns unter dieser nur eine Verbindungsstrasse dieser Niederlassung mit einer 
römischen Hauptstrasse oder einen längern über das Plateau hinlaufenden Strassenzug zu denken 
haben, müssen weitere Nachforschungen entscheiden... Obwohl hoch gelegen, eignet sich die Gegend 
für Getreidebau sehr wohl, und es ist anzunehmen , dass die einst hier stehenden römischen Gebäude 
eine landwirthschaftliche Bestimmung hatten. 
Dieser Ort, der etwas mehr als eine halbe Stunde von der »Heidenburg« bei Bassersdorf und 
dem »Steinmüri« bei.Brütten entfernt liegt, ist nie untersucht worden. 
Feuerthalen. Oberhalb der obersten Häuser des Dorfes Feuerthalen, südlich von der Schaffhauser- 
Zürich-Strasse liegt in den sich nach dem Rheine hin absenkenden Feldern römisches Gemäuer, über 
dessen Ausdehnung und Beschaffenheit die Besitzer der Grundstücke keine Auskunft geben können. 
Als im Jahr 1846 die Erweiterung der Landstrasse vorgenommen und behufs der Kiesgewinnung das 
anstossende Ackerfeld an einigen Stellen abgedeckt wurde, kamen mehrere Karren voll römischer 
Dachziegel zum Vorschein. Ich selbst sah im Jahre 1850 an dem bezeichneten Orte einen Haufen 
Bruchstücke römischer Dachziegel mit Mörtelbrocken in einer Sandgrube liegen. 
Flaach, In der Umgebung der untern Mühle werden Bruchstücke von. römischen Dachziegeln 
gefunden; ein ganzer wurde 1844 hervorgezogen. Auf der Anhöhe hinter der Mühle, Bürgli genannt, 
vermuthet man Gemäuer. In dem Manuscript des Herrn v. Zoller befindet sich eine Zeichnung eines 
bronzenen Merkurbildes, das zu Flaach gefunden wurde. (Siehe Taf. V. Fig. 20.) 
Geerlisberg. Eine halbe Stunde nordöstlich von Kloten befindet sich etwa 100 Fuss unterhalb 
Geerlisberg auf der Abdachung des Berges, in den »Hoch Furri« genannten Ackerfeldern römisches 
Gemäuer, welches im Jahr 1839 die antiquarische Gesellschaft vermittelst einiger Schürfe untersuchte, 
Es wurden einige mit Estrichen ausgelegte Gemächer eines solid gebauten. Hauses aufgedeckt. Die 
Bestimmung von zwei runden, mehrere Fuss weiten und 2—3 Fuss tiefen ausgemauerten Löchern in 
einem der Gemächer blieb unerklärt. Unter dem herausgeworfenen Schutte befanden sich römische 
Dachziegel, Scherben gemeiner Töpferwaare, Fragmente von Heizröhren, von. bemalten Zimmerwänden, 
Eisengeräthe, Münzen, Kohlen und Asche. Die Ausdehnung der Trümmer ist nicht ausgemittelt. Der 
Ort. ist gegenwärtig bepflanzt. 
Gräslikon. Am nordöstlichen Abhange des Irchels, ungefähr 100 Meter über der Ebene, in der 
die Thur in den Rhein fliesst, oberhalb Gräslikon, liegen die Felder, welche wegen der auf ihnen in 
grosser Menge herumliegenden zerbrochenen römischen Dachziegel seit unyordenklicher Zeit den Namen 
»Auf Ziegeln« tragen. Nach ungefährer Schätzung mögen 6—7 Jucharten Landes mit Resten römischer 
Gebäude, nämlich Mörtel-, Ziegel- und Tufsteinbrocken bestreut sein. Im Jahr 1846 wurde auf Ver- 
anstaltung eines Mitgliedes der Gesellschaft, des Herrn G. v. Escher von Berg, der Boden an ver- 
schiedenen Stellen aufgedeckt und ganz aus Backsteinen aufgeführtes Gemäuer, dessen Bestimmung 
nicht auszumitteln war, bloss gelegt. Bruchstücke yon Heizröhren, Amphoren, Eisengeräthe kam in 
Menge zum Vorschein. Die frühere Bestimmung dieser Ansiedelung als landwirthschaftliche Villa 
spricht sich durch ihre Lage deutlich genug aus:
	        

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