Volltext: Statistik der Römischen Ansiedelungen in der Ostschweiz

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wird, sich in Röhren von geringerem Kaliber verzweigt und nicht viel weiter zu erstrecken scheint. 
Die grössern Röhren sind, wie fast alle in unserer Gegend vorkommenden, inwendig glasirt !). Es 
ist gewiss, dass zu Eglisau,, das durch eine Strasse mit Zürich verbunden war, eine Fähre bestand, 
und nicht zu bezweifeln, dass sowohl in diesem Städtchen als den über ihm liegenden Häusern »im 
Weiler«, so wie auch in dem »in den Muren« geheissenen Weinberge unterhalb des Städtchens, auf 
welches der von Hüntwangen kommende Weg »Murweg« hinführt, römische Wohnungen standen und 
in ihren Fundamenten noch vorhanden sind. Ebenso scheint der Name »Murfeld«, den die Felder 
gegenüber Eglisau, unterhalb Seglingen, tragen, auf römische Gebäude hinzudeuten. 
Elgg, Diese Ansiedelung scheint, nach den Resten mehrerer grösseren Gebäude zu urtheilen, 
von beträchtlichem Umfange gewesen zu sein. Die Trümmer liegen hauptsächlich auf der Nord- und 
Ostseite des Städtchens, zwischen dem alten Stadtthor und dem Frohbrunnen, so wie auch an der 
Vordergasse, ferner am Anfange der sogenannten Schützenbreite. Unmittelbar neben der jetzigen 
Cigarrenfabrik wurde eine hauptsächlich aus römischen Dachziegeln aufgeführte Mauer und nahe dabei 
eine Wasserleitung aus gebrannten Röhren aufgedeckt, die von der Anhöhe herunterkommt. Zwischen 
der Breite und dem Frohbrunnen, links von der St. Gallerstrasse, fand man bei der Tieferlegung der- 
selben Theile eines Mosaikbodens, von dem mehrere 26—27‘ lange Stücke sich erhalten hatten. Er 
bestand aus weissen (Jurakalk) und schwarzen Würfeln, von denen die letztern geometrische Figuren 
darstellten. Ein Fragment dieses Bodens ist an der Vorderseite eines Hauses (der ehemaligen Schmiede) 
eingemauert. Von den ersten Stadthäusern bis zur Sandgrube sind mehrere Morgen Landes mit 
Gemäuer besetzt und mit Heizröhren, Dachziegeln und Ziegelmörtelbrocken bestreut. Hier wurde 
auch eine den Silenus vorstellende Lampe (siehe Taf. IV. Fig. 31) und ein zerbrochenes Glassgefäss 
mit Figuren und Rankenornamenten gefunden. Auf dem »Tätsch« liegen unter dem Garten noch die 
guterhaltenen Estriche von Erdgeschossen. Nicht weit von dem Mosaikboden wurde ein 9—10' langer 
quadratischer, mit Sandsteintafeln belegter Raum aufgedeckt, dessen Mauern bis zur Höhe von 5‘ da 
standen. Man hielt denselben für ein Badegemach. Nahe dabei kam ein schmaler Gang, vielleicht 
der Rest einer Cloake, zum Vorschein. 
Münzen aus den ersten vier Jahrhunderten sind auf verschiedenen Punkten gefunden worden. 
Gegen den Wald Abtsegg kommen Mauern, im Aettenbühl gegen Aadorf Gräber vor, die man 
für römisch hält. 
Ellikon an der Thur. Etwa !/, Stunde von diesem Dorfe in der Richtung nach Ober-Winterthur 
steht ein Haus, das den Namen »auf Strassen« trägt, weil es neben der von Vitudurum nach Pfyn 
führenden römischen Heerstrasse erbaut ist. An dieser Stelle finden sich‘ im Schutte von Gebäuden 
römische Dachziegel und unter diesen solche mit dem Stempel der XXI Legion. 
Auch im Dorfe selbst, zunächst der Mühle, wurden römische Dachziegel gefunden. 
Ellikon am Rhein. Ueber die Warte am linken Rheinufer siehe Abtheilung I. S. 330. 
Embrach, Auf der südöstlichen Seite einer aus dem Plateau von Brütten hervortretenden Anhöhe, 
196 Meter über dem Zürchersee, befinden sich etwa 300 Meter südlich vom Bühlhofe die Umfangs- 
mauern römischer Gebäude. von denen die zerbrochenen Heizröhren, Dachziegel und Scherben von 
1) Siehe S. 57 nebst Taf. I. Fig. 12.
	        

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