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f. Welche Situation würde sich etwa in dem Falle
eines Rheineinbruches für den Binnenkanal ergeben?
Antwort: Eine sehr bedauernswerte, indem der Kanal
zunächst des Einbruches mit Kies gefüllt würde, so dass man
ihn kaum mehr fände. Weiter abwärts würden die Kanal-
böschungen vermöge der grossen Konzentration des abfliessen-
den Wassers im Kanal angegriffen, zerstört, wahrscheinlich
auch die Fundation der Brücken unterspült und letztere ein-
stürzen, mit einem Wort, der Schaden am Kanal wäre ein
fast unbeschreiblicher. Es soll sich ja niemand einbilden,
dass dieser Kanal einen namhaften Teil des überströmenden
Rheinwassers zu fassen vermöchte. Bei einem Rheinhoch-
wasser fliessen sekundlich ca. 2500 m? ab, während der ge-
füllte Kanal oben ein Fassungsvermögen von ca. 50 und unten
ein solches von etwa 150—200 m*® besitzt. Aus diesem Ver-
gleich geht zur Evidenz hervor, dass der Kanal bei einem
Rheineinbruch nichts hilft.
g. Empfiehlt es sich schon gegenwärtig, wo weder
die liechtensteinischen Rheinwuhre vollständig fertig-
gestellt, noch die hiesigen Rüfen einigermassen genügend
verbaut sind, die unter a, b und ce erwähnten Vorkehr-
ungen in Angriff zu nehmen, oder soll die Entscheid-
ung hierüber jenem Zeitpunkte vorbehalten bleiben, wo
die Rheinversicherung und die Rüfenyverbauung der
Hauptsache nach zum Abschlusse gelangt sein werden?
Antwort. Aus der Beantwortung von lit. f. geht
heryor, dass an den Bau des Binnenkanals nicht gedacht werden
darf, bevor die Korrektion des Rheins soweit vorgeschritten
ist, dass Einbrüche quasi nicht mehr denkbar sind. Nun bin
ich aber nicht in der Lage, zu beurteilen, ob heute schon ein
solcher Zustand vorhanden ist. Obwohl bei den Hochwassern
vom 11. Sept. 1888 und 29./30. Aug. 1890 ein eigentlicher
Rheineinbruch auf liechtensteinischer Seite nirgends stattfand,
möchte ich bezweifeln, dass heute schon der Moment gekommen
sei, wo an den Beginn dieses grossen Werkes ernstlich gedacht
werden kann. ‚Auf der andern Seite kann ich nicht umhin,
zu bemerken, dass gerade durch Herstellung eines durchgehenden