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bei a der alte Wasserlauf abgesperrt werden. Bei noc< höheren Wasserständen, als
wir ihn dies Jahr gehabt, wäre nun eine Ueberfluthung des Staudammes b g €
zu verhüten, die Schleuße zu schließen und kein Wasser mehr hereinzulassen.
Bei dieser Einrichtung müßte man riskiren, daß bei starken Niederschlägen im
Triesener Gebiet das von oben anlangende Wasser den Staudamm b g überschreiten
und in das abgegrenzte Triesener Auland einbrechen könnte. Zur Verhinderung
eines solchen Ereignisses wird beabsichtigt, das von oben anlangende Binnenwasser
bei h in das hinten ütuiogende Land oder auch in den alten Kanal zu leiten. Im
ersten Falle würde es imm den Triesener Entwässerungskanal und von diesem in den
Rheinkanal fließen. Im zweiten Falle würde bei f der alte Staudamm durchbrochen
und das Wasser von selbiger Stelle ebenfalls in den Rheinkanal geführt werden.
E3 wird zugegeben, daß dies nur ein Nothbehelf sei und den Nachtheil mit
sich bringe, daß zutreffenden Falls die vorhandenen Kanäle überfüllt und deren De-
bordirung dadurch befördert werde. Allein man tröstet sich mit dem Gedanken, daß
erstens solche Wasserstände, welche Schluß der Absperrschleuße erheischen, außer-
ordentlich selten seien, und zweitens, daß bei einem ähnlichen Hochwasser der rück-
stauende Rhein bei h auch einfließen müßte, indem dorten wegen den vorhandenen
Gebäulichkeiten ein Abschluß unmöglich fei.
E3 soll nun in der Aufgabe der Experten liegen, sich über dieses Projekt aus-
zulassen. Und da handelt es sich in erster Linie um die Frage, welches Wasser-
quantum kann bei geschlossener Schleuße von oben herabgelangen und hat bei h seinen
Weg in das bebaute Gelände zu nehmen. Hierüber geben uns Größe und Re-
tention3vermögen des Einzugsgebietes Auskunft. Nach den in unsern Händen liegenden
Karten würde das Logktere ca. 10 km? messen und dürfte demnach die pro km? und
Secunde abfließende Wassermenge zwischen 1 und 1,5 m* schwanken, io daß die totale
Abflußquantität 10 bis 15 m* betragen würde. Nun mißt aber nach den uns vom
Landestechnifer gewordenen Angaben das Einzugsgebiet nur E,6 statt 10 km? und
rührt die Differenz daher, daß nach unserer Karte der erste Bach oberhalb Triesen
auch in dasselbe fällt, während er sich in den Wasserlauf, der von Balzers herkömmt,
ergießt. Bezüglich der Abflußmenge ist uns von Herrn Rheinberger und von Herrn
Fabrikdirektor Arbenz in Triesen die: übereinstimmende Angabe gemacht worden, daß
das Triesener Wasser nach verschiedenen Messungen, die bei Niederschlägen von 80 mm
pro 24 Stunden erfolaten, per Secunde im Ganzen höchstens 1 m* betrage. Wir
sind nicht in der Lage, die Angaben zu entkräften, sondern müssen zu deren Erklärung
blo8 anführen, daß folche außerordentlich geringen Minimalabflußmengen nur in der
starken Zerklüftung des Terrains und daherigem unterirdischem Abfluß des Wassers
ihren Grund haben können. Unter normalen: Verhältnissen, d. h. wenn die in ähn-
lichen Fällen auftretende Wassermenge von 10 bis 15 m* abzufließen hätte, wäre
es, selbstverständlich, daß die vorhandenen Kanäle diese Wassermasse nicht fassen
könnten, indem hiefür bei dem factischen Gefälle allein ein Kanal von 3 bis 4 m
Soblenbreite erforderlich sein würde. Wenn es si< in der That aber nur darum