Volltext: Landeskunde des Fürstentums Liechtenstein

4. Balzers. 
Dieses ist die oberste Gemeinde am nördlichen Fuß der 
Luziensteig uud des Ellberges, zwischen dem südwestlichen 
Abhange der Mittagsspiße und dem Rheine gelegen. Sie 
besteht aus den beiden Ortschaften Balzers und Mäls. Beide 
Ortschaften zählen beiläufig zusammen 1300 Einwohner und 
haben einen Flächeninhalt von 5530923 Quadratklaftern, 
wovon 2722914 Quadratklafter auf das Alpengebiet entfallen. 
Bei Balzers scheidet sich die von Feldkirch kommende 
Landstraße in zwei Linien; die eine zieht sich in gerader 
jüdlicher Richtung der Luziensteig und Chur zu, die andere 
wendet sich westlich an der alten Veste Gutenberg vorbei 
durch die Ortschaft Mäls nach der Rheinbrücke bei Trübbach. 
Zwischen Balzers und Mäls erhebt sich auf einem nach 
Norden schroff abfallenden, auf der Südseite aber mit Reben 
bepflanzten Hügel die Ruine der obenerwähnten Veste Guten- 
berg, die derzeit Seiner Durchlaucht dem regierenden Fürsten 
gehört. Am südlichen Fuße derselben steht ein neues, großes 
Gebäude, auch Eigentum des Landesherrn, in welchem gegen- 
wärtig ein höheres Töchterinstitut unter der Leitung von 
Schwestern aus der Kongregation der <ristlichen Liebe vom 
Mutterhause Baderborn untergebracht ist. Die Veste Gutenberg 
wurde im Winter des Jahres 1499 im Schwabenkriege ver- 
gebens von Bündnern und Eidgenossen belagert. 
Das Dorf Balzers wurde im Jahre 1795 größtenteils 
ein Raub der Flammen; auch die Kirche verbrannte mit. 
Bemerken3wert ist auch der Einbruch der Franzosen über 
den Wallisern sowohl hier als in Vorarlberg und Graubünden eigen- 
tümlich hochburgundische. Die Walliser erscheinen urkundlich zum ersten- 
male am Triesenberg im Jahre 1355. Einzelne Walliser mögen sich auch 
in Triesen und anderen Gemeinden niedergelassen haben, wo ihre Spur 
sich aber unter der übrigen Bevölkerung verlor. 
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