Auf einer Anhöhe oberhalb de3 Dorfes, da wo einst
eine Burg stand, ist ein dem heiligen Mamertus geweihtes
Kirchlein. Die Pfarrkirche, dem heiligen Gallus geweiht, steht
ungefähr in der Mitte des Dorfes und hat ein schönes
Geläute. Eine dritte Kirche, »Kappele« genannt, ist der Mutter-
gottes geweiht und steht nahe der Landstraße. Sie ist auf
alten Gewölben erbaut. Nördlich von Triesen liegt St. Wolf-
gang, wo einst eine größere Kapelle stand, bekannt durch die
Schlacht am 12. Februar 1499, wobei das Dorf Triesen
geplündert wurde und in Flammen aufging. Noch vor wenigen
Jahrzehnten standen die Trümmer der St. Wolfgangskapelle.
Oberhalb des Dorfes in einer Waldschlucht ist das alte,
zerfallene Bad Vogelsang mit einer schwachen Schwefelquelle.
Triesen hat ein Postamt, zwei Säge- und drei Mahl-
mühlen. In neuester Zeit ist hier auch die elektrische Beleuch-
tung eingeführt worden.
In Triesen wirkte vor 200 Jahren, 1664-1694, als
Pfarrer Valentin von Kriß, der durch wohlthätige Stiftungen
sein Andenken verewigte.
3. Triesenberg.
Dieses über Triesen am westlichen Abhange des Kulm
zerstreut liegende, große Bergdorf hat von einem Ende bis
zum andern mehr als eine Stunde an Ausdehnung, besitt
schöne Matten, Weiden und Alpen, welche die Bewohner
hauptsächlich auf Viehzucht hinweisen, die denn auch von jeher
von denselben s<hwunghaft betrieben wurde. Der Aerbau ist
durch die steile und hohe Lage erschwert, es werden etwas
Kartoffeln, Erbsen, Bohnen, Hanf, Getreide, aber alles in
einer für die Gemeinde lange nicht zureichenden Menge gebaut.
In den tieferen Lagen wächst auch viel Obst.
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