Gemeinden, Prfschaffen und Pfarreien.
In jenem sc<malen Striche Landes nun, welcher zwischen
den westlichen Ausläufern des Rhätikon und dem Rheine,
von St. Katharinabrunnen an der Graubündner Grenze bis
zur JIU liegt, haben sich die Bewohner Liechtensteins in elf
von einander unabhängigen, politischen Gemeinden, welche
zehn Pfarreien bilden, angesiedelt.
Die alte politische Abgrenzung zwischen den Herrschaften
Vaduz und Schellenberg besteht insofern noch fort, als diese
für die Landtagswahlen zwei Wahlkreise unter den Namen
Ober- und Unterland (Eschnerberg) bilden. Wir können sie bei
der Aufzählung, beziehungsweise Beschreibung der Ortschaften
und Gemeinden beibehalten und beginnen mit dem Oberland.
Dieses zählt sechs politische Gemeinden in fünf Pfarreien.
1. Vaduz.
Vaduz ist der Hauptort des Fürstentums, ein Markt-
fle>en und der Siß der Behörden, nämlich der Regierung, des
Landgerichts und der Domänenverwaltung und hat 1200 Ein-
wohner auf einem Flächeninhalte von 4590973 Quadrat-
Faftern, wovon 1296959 Quadratklafter auf das Alpen-
gebiet entfallen. Vaduz ist teils unmittelbar zu Füßen des
Schloßberges hingebaut, teils zieht es fich, allmählig an-
steigend, von Weinbergen eingeschlossen, die Berglehne hinan.
E3 hat einzelne schöne öffentliche und Privatgebäude; be-
sonders hervorzuheben ist aber die neue gotische Pfarrkirche,
deren Bau (1869-73) hauptsächlich der hochherzigen Frei-
gebigfeit des jeht regierenden Fürsten Johann Il. zu verdanken
ist. Die Pfarrkirche ist dem heiligen Florinus geweiht und
das Patronat steht dem Landesfürsten zu. Die Kirche hat ein
jehr schönes Geläute und eine kunstvolle Orgel.
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