Finanzen und YVerkehrswesen.
Das Fürstentum erfreut si< geordneter und günstiger
Finanzverhältnisse. Die Einnahmen, bestehend in Pachtgefällen,
Steuern (Grund-, Gewerbe- und 'Klassensteuer, Salz- und
Hundesteuer), Zollgeldern, Stempel= und Taxerlös, übersteigen
jeit einer Reihe von Jahren die Ausgaben.
Dieses günstige Verhältnis ist hauptsächlich dem im
Jahre 1852 mit dem österreichischen Kaiserstaate abgeschlossenen
Zollvertrage und der im Jahre 1868 geschehenen Auflösung
des vom Jahre 1836 an bestandenen Bundeskontingentes
zu verdanken. Es ermöglichte die Durchführung des Kataster8
und den Bau guter Verbindungsstraßen, die das Fürstentum
dur<schneiden und auch das Thalland mit dem Alpengebiete
verbinden. Bis jeht besitzt Liechtenstein 25 Wegstunden
Straßen, also auf eine Quadratmeile über 8 Wegstunden.
Bei Balzers, Vaduz, Schaan und Bendern führen gedeckte
Brücken über den Rhein.
Die k. |. österr. Staat8bahn durchzieht Liechtenstein in
Der Richtung von Mauren durch Schaan über eine Eisen-
bahnbrücke nach Buchs.
Zur Besorgung der Postgeschäfte bestehen in Liechtenstein
5 Postämter; von Feldkirch bis Vaduz führt eine Telegraphen-
linie; im Jahre 1898 erhielt Liechtenstein ein Telephonneß,
durch welches alle Gemeinden untereinander und mit den
Nachbarstaaten verbunden wurden. Post, Telegraph und
Telephon werden auf Grund bestehender Uebereinkünfte von
den Österr. Behörden verwaltet. Die Briefboten werden von
der fürstlichen Regierung angestellt und besoldet.
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