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mijchung der römischen (lateinischen) Sprache mit der ursprüng-
lichen rhätischen entstand die romanische Sprache, welche dann
viele Jahrhunderte hindurch die herrschende blieb.
Mit dem Eindringen deutscher Völker in die Gegend des
heutigen Fürstentums Liechtenstein zur Zeit der Völkerwanderung
im 5. Jahrhundert und durch die darauf folgende Einver-
leibung in das deutsche Reich machten sich allmählich auch die
Sprache, die Sitten und Gewohnheiten des deutschen Volkes
geltend. Die romanische Sprache verschwand nach und nach
und wir dürfen deren Erlöschen ungefähr in die Zeit der
hohenstaufischen Kaiser (1200) seen. Nur die ursprünglichen
Namen der Orte, Flurbezirke, der Berge, Alpen und Flüsse
find geblieben; viele klingen uns fremdartig an und sind
vomanischen oder rhätischen Ursprungs. Allerdings haben sich
manche im Berlaufe der Jahrhunderte verändert. Nur in
Graubünden hat sich die romanische Sprache bis auf den
heutigen Tag erhalten.
Der liechtensteinische Volksschlag, sowohl der männliche
als der weibliche, ist durchschnittlich ein kräftiger, gesunder,
wohlgebauter und meist von mittlerer Körpergröße, mehr
gedrungen gebaut. Braune Haare und braune Augen sind
vorherrschend. Der Liechtensteiner ist meist heiteren Sinnes,
hat viele natürliche Anlagen, ist arbeitsam und für Bildung
empfänglich.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist und war immer
AFerbau, Weinbau und Viehzucht, welche Beschäftigungen
durch die Lage des Landes, durch die Bodenbeschaffenheit und
das Klima vorzüglich begünstigt werden. Im Lande selbst war
früher wenig Industrie, und es sahen sich deshalb manche
gezwungen, ihr Brot außer Landes zu suchen. In neuerer
Zeit jedoch entstanden in Triesen, Vaduz und Mühleholz
bedeutende Fabriken, welche der umwohnenden Bevölkerung