Volltext: Bericht über die Entwässerung des liechtensteinischen Rheintales

Ueber die Gefällslinie des neuen Kanals ist schon oben das Nötige gesagt worden. Die 
Krone des Kanaldammes soll das größte denkbare Kanalhochwasser noch um 1 mm überragen 
und würde sich bei Profil 37 an den zu erhöhenden Hinterdamm anschließen. 
In das Längenprofil des Projektes findet sich außerdem die Höhenlage der bestehenden 
Dämme und Kanäle, das Rheinhochwasser vom 30. August 1890 nach den Erhebungen der 
schweizerischen Rheinbauleitung, sowie die Sohle des Ruggeller Mühlbaches eingetragen. 
Die Zohlenbreike ergibt sich nach den durchgeführten Berechnungen zu 8.5 m. Die Wösch- 
ungen wurden aus den schon erörterten Gründen unten 2 und oben 2füßig angenommen. 
Die Uferversicherung reicht ungefähr 30 cm über das mittlere Sommerwasser, in der untern 
Strecke, von Profil 40 an, wo der Kanal die Tieflage zwischen Hochwuhr und Hinterdamm 
durchzieht, nur bis zum natürlichen Terrain. Die Aferversicherung besteht in einer 250 cm 
starken Pflasterung, die gegen Unterspülung durch einen Vorgrund aus Steinbruchabfällen ge— 
schützt werden soll. Da nicht weit unter der Sohle allerorten Kies vorkommt, so wird im 
Hinblick auf die geringe Wassergeschwindigkeit diese Art der Uferversicherung als genügend an— 
gesehen. Man muß indessen bei der Bauausführung sorgfältige Sondierungen vornehmen und 
dort, wo sich allenfalls Sand- oder Lettenarten tiefer absenken, den Vorgrund wesentlich ver— 
stärken und die Kiesbettung, die sonst für das Pflaster 30 cmn stark vorgesehen ist, weiter 
hinab reichen lassen. 
Von der Anlage von Spundwänden, wie sie von anderer Seite vorgeschlagen wurde, hat 
man teils wegen der großen Kosten, teils wegen der Unmöglichkeit oder Schwierigkeit, die 
Spunddielen in den festgelagerten Kiesuntergrund einzutreiben, sowohl hier als bei den folgenden 
Projekten Umgang genommen. 
Soweit neue Dämme zu errichten sind, sollen sie mit einem Kiesmantel armiert werden, 
der unten 60 cm, oben 40 cm zu nehmen wäre. Außerdem sollte noch zur Ermöglichung 
des Wagenverkehres, was rücksichtlich der Einhaltung notwendig erscheint, die Krone des Dammes 
bekiest werden. 
Es möge hier noch besonders empfohlen werden, daß man die neuen Dämme mikt Rück- 
sicht auf die zu erwarkende Zusammenpressung des Ankergrundes und die Setzung des Anu— 
dämmungsmakeriales bei der Vauausführung überhöhe, auch dann, wenn, was als selbstverständ— 
lich vorausgesetzt ist, der Letten schichtenweise angedämmt und sorgfältig gestößelt wird. Sonst 
würde man in ein paar Dahren schon kostspielige Ergänzungsarbeiken vorzunehmen haben. Die 
Ueberhöhung sollte, je nach der Beschaffenheit des Untergrundes und der Dammhöhe wenigstens 
50 bis 80 em betragen. 
Mit Rücksicht darauf, daß der alle Damm mit dem überschüssigen Aushubsmaterial eine 
wesentliche Verstärkung erführt, und daß gerade an der gefährlichsten Stelle bei der Kanal— 
mündung der Damm zum Teil mit Kies hergestellt sein soll, kann hier der Kiesmantel ent— 
fallen, während er beim neuen Damme schon mit Rücksicht auf die größere Lockerheit der 
frischen Andämmung und der möglicherweise nicht so sichern Untergrundsverhältnisse unbedingt 
aufgebracht werden soll. 
Es wäre wohl auch empfehlenswert, das Hochwuhr von Profil 40 an bis zum Ende mit 
einem Wanquekle aus Kies zu verstärken, weil das Zwischenland zwischen Hochwuhr und Hin— 
Längen⸗ 
profil. 
OQuer⸗ 
profile.
	        

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