Volltext: Bericht über die Entwässerung des liechtensteinischen Rheintales

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wasser, also Wassermengen entsprechen, die nur bei höher steigendem Rheine und kräftigen Regen— 
züssen überschritten werden. 
Da nach dem Projekte der Hauptkanal tiefer in den Boden versenkt wird, so muß damit 
selbstverständlich mehr Sickerwasser als gegenwärtig zum Abfluß gelangen. Der Zuwachs, der 
sich an Hand des geringen Beobachtungsmaterials nicht berechnen läßt, wurde mit 8 angenommen. 
e. Niederwasser. 
Es mag nicht ohne Interesse sein, auch die Größe des Niederwassers zu kennen, daher 
auf Grund der Pegelbeobachtungen, die dem Stande vom 30. November entsprechende Wasser— 
menge durch Rechnung ermittelt worden ist. Der Rhein hatte damals einen tiefen, wenngleich 
lange nicht den tiefsten Winterstand erreicht; auch war längere Zeit vor dem 30. November 
trockenes Wetter, so daß die erhaltenen Ziffern der Menge des gewöhnlichen Winterwassers 
entsprechen dürften. 
Gefällslinie des Kanals. 
Die Kardinalfrage in der ganzen Entwässerungsangelegenheit ist die, wie weit die Mün— 
dung der Esche talab zu rücken ist, damit günstige Bedingungen für die Entwässerung der Tal— 
fläche zwischen Bendern und Mauren geschaffen werden. Es wurde beim Studium dieser Frage 
in erster Linie der Fall betrachtet, daß der Binnenkanal bei der Gampriner Mühle abgeleitet 
und am Ende des Hochwuhres dem Rheine wieder zugeführt werde. Diese Ableitung soll nicht 
im Niveau der Rheinsohle oder des Rheinniederwassers erfolgen, weil bei den mittlern Rhein— 
ständen eine Rückstau sich geltend macht und sohin der Abfluß während des größten Teiles vom 
Jahre beeinträchtigt würde, was auch bei allfällig sich vorlagernden Kiesbänken der Fall wäre. 
Da also eine zu tiefe Senkung der Kanalmündung nicht den geringsten Vorteil böte, im Gegen— 
teile die Rheindämme noch gefährden würde, so habe ich die Sohle des Kanals an seiner 
Mündung 0,90 in über das Niederwasser des Rheines (vom 20. Dezember 1900) angenommen, 
daher beim Winterstande zwischen dem Wasser des Kanals und jenem des Rheins ein Absturz 
von 1,6 mm sich einfügt. 
Wenn von diesem so festgelegten Höhenpunkte an der Mündung die Grabensohle mit 
D,65 0/00 ansteigt, ein Gefälle, das vollständig ausreicht, so erzielt man beim Einflusse der Esche 
eine Senkung der Sohle, von 1,9 mm gegenüber dem heutigen Stande, was zur Entwässerung 
der Ebene gegen Mauren zu genügt. Um dies nachzuweisen wurde auch noch das Längenprofil 
der Esche auf 5,4 Km Länge d. i. bis zur Riedstraße Tisis-Mauren aufgenommen und die 
Gefällslinie, nach der man späterhin diesen Graben regulieren sollte, eingezeichnet. Man ersieht 
daraus, daß die Grabensohle in der untern Strecke ein Gefälle von 0,7 /00, in der obern ein 
solches von 1,1 0/00 erhielte, ein guter Ablauf des Wassers demnach zu erwarten stünde. Sollte 
übrigens im obern Teile des Eschegrabens wider Erwarten eine größere Eintiefung erwünscht 
sein, was sich erst bei näherm Studium ergeben wird, so steht nichts im Wege, das Gefälle in 
der untern Strecke zu verringern. Nach der jetzigen Disposition beträgt z. B. die Sohlensenkung 
bei der Brücke im Straßenzuge Eschen-Nendeln 0,7 mm; bei Verringerung des Grabengefälles 
von 0,7 auf 0,60/00 ergäbe sich die Senkung zu 1,0 m.
	        

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