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Rathschlägen des Gesandten unbedingt *); später jedoch und
namentlich als Königin ließ sie sich in ihrer Vergnügungs-
sucht zu manchem unbedachten Schritte , zu Intriguen und
Aeußerungen hinreißen, welche die Medisance und Abneigung
gegen die Desterreiherin no< mehr herausforderten. Sie
handelte durchaus selbstständig, und wenn ihr persönliches Zu-
teresse oder das ihrer Günstlinge in's Spiel kam, fragte sie
nicht weiter darnach, ob sie im Sinne derjenigen Politik
handelte, wel<he Maria Theresia zu Gunsten Oesterreichs
empfahl. Die Kaiserin war über manche Briefe und Aus-
drücke außer sich. Als einst Marie Antoinette in einem
Briefe an Rosenberg ihren Gemal als „1e pauvre homme“,
„den armen Burschen“ bezeichnete, schrieb die Kaiserin an
Mercy ?): „Was für ein Styl, welch eine Denkart! Das
bestätigt meine Befürchtungen nur zu sehr; sie eilt mit Riesen-
schritten ihrem Berderben entgegen; ein Glü>, wenn sie nur
noch die Tugenden ihres Ranges bewahrt, indeß sie sich zu
Grunde richtet.“
"* Mercy an Maria Theresia, 20. Oct. 1770. Arneth uud
Geffrov, .. 69.
?) 31. Juli 1775. Arneth und Geffroy, 11. 360.