Daun, dem die Kaiserin seit dem Siege von Kollin das
Heil der Monarchie zu verdanken glaubte; er war kein Genie,
aber er hielt sein Departement in Ordnung und zog in seinen
Rath die besten Generale, besonders Lascy, einen Mann von
außerordentlichem Geist und großen Kenntnissen in der Taktik,
die er sich dur< Studium und Erfahrung erworben hatte.
Wenzel Bechtenstein hatte durc< seine Sorgfalt und zum
Theile durch eigene Mittel die österreichische Artillerie empor-
gebracht. Graf Haugwib, welcher bis 1762 die inneren An-
gelegenheiten leitete, hatte in den deutschen Ländern Oester-
reichs die Rectification des Katasters, die Ordnung im System
der Steuererhebung, der Bequartierung und des Unterhaltes
der Truppen eingeführt und seine Nachfolger, die Grafen
Rudolph Chotek und Karl Hatfeld, führten die Reform in
gleichem Geiste weiter. Unter diesen Ministern arbeitete eine
Reihe juristis<; und administrativ geschulter Männer, welche
der Regierung und ganz Oesterreich einen neuen Inhalt, eine
neue Kraft und Richtung gegeben haben ").
Noch lebte der gutmüthige, fröhliche Kaiser Franz, die
Söhne und Töchter waren herangewachsen und Maria The-
resia dachte daran, die letzteren in die vornehmsten katholi-
schen Familien, zunächst an die Bourbons zu verheiraten,
um die alte Feindschaft vollends zu brechen und neue Stüßen
für die Zukunft zu gewinnen. Nach dr Krönungsfeier be-
schäftiate sie zumeist die zweite Heirat Josephs 1.1. , der sich
uur s<wer und nur auf das Zureden seiner Aeltern dazu
entschließen konnte, „Er betrachtet“, schrieb Leopoldine Kauniß,
„die Frauen wie Statuen, ist kalt, ohne Leidenschaft, es muß
?) Memoiren des Herzog Albert, 1. B.