Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

würdiger alter Herr, zu einem Spaziergang abholte, nach 
Tisch wurde geplaudert, Abends der Spaziergang wiederholt, 
Karten gespielt, zu Nacht gegessen und um zehn Uhr zog sich 
die junge Frau in ihr Zimmer zurük, las no< etwas und 
legte sich schlafen. Zuweilen kamen die Khevenhüller von 
Frons8burg herüber. Der Oberstkämmerer Joseph Kheven- 
hüller, später der erste Fürst dieses Namens, erschien ihr 
eitel, ho<hmüthig und sie stritt mit ihm, wo sie kounte. In 
Feldsberg und Eisgrub bei den jungen Liechtenstein war es 
lebendiger und Eleonore freute sich der Stunden, die sie mit 
ihrer Schwägerin und den kleinen Kindern verleben fonnte. 
Im November 1762 holte Karl Liechtenstein seine Frau 
ab und führte sie wieder na; Wien. Sie verlebten einen 
fröhlichen Winter, ein angenehmes Frühjahr, waren oft bei 
Hofe und im Sommer 1763 reisten beide nach Mähren, wo 
Eleonore ihren Gemal in ihr neues Eigenthum, die Herr- 
schaft Meseritsch, einführte. Dieses Meseritsch, auch Groß- 
meseritsch genannt, liegt in dem waldigen Hochlande zwischen 
Brünn und Iglau, gehörte im sechzehnten Jahrhundert den 
Pernstein, kam dann in verschiedene Hände und wurde 17 35 
für 623.000 ff. von dem Herzog Leopold von Holstein- 
Wiesenburg gekauft. Dieser vermachte es seiner Tochter 
Marie Eleonore , Herzogin von Guastalla, und diese wieder 
ihrer Nichte Eleonore Oettingen. Das Gut hatte einen aus- 
gedehnten Grundbesitz, schöne Wälder und sechs Meierhöfe, 
von denen jeder einem Rittergute gleich kam. Auch die 
Güter Radostin und Zhor gehörten dazu. Das kleine, halb 
deutsche und halb slavische Städthen war damals unter- 
thänig. Das Schloß it auf einem Felsen erbaut und stammt 
aus dem sechzehnten Jahrhundert. Noch stehen gegen Westen 
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