Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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räumte rasch mit den mittelalterlichen Resten der ständischen 
und adeligen Rechte auf. So nothwendig diese Reformen 
erschienen, sie schnitten tief in das herkömmliche Leben ein, 
verletzten und stürzten manches wohlerworbene Recht. Die 
Lobkowitz verkauften de8halb shon 1297 die Grafschaft Stern- 
stein odor Neustadt an der Nab, die Schwarzenberg die Graf- 
shaft Schwarzenberg, die Güter Wilhelmsdorf bei Nürnberg 
und Marktbereut am Rhein an die Krone von Baiern. 
Während die Rheinbundfürsten ihren Terrorismus gegen 
den Adel und die alten Körperschaften auSübten und ihre 
Sonverainetät durch ein neues bureaukratisches Staatswesen 
zu stüßen suchten, waren sie in den kleinsten Dingen von 
Paris abhängig und mußten sich manche Beschimpfung ihres 
autokratischen Hochmuthes gefallen lassen. Wie demüthigend 
hatte Napoleon die Fürsten und ihre Gesandten in Mainz 
behandelt. Als die Abgeordneten von Frankfurt erklärten: 
sie wären die Bürger einer freien Stadt, erwiederte ihnen 
Napoleon: „Dem wollen wir ein Ende machen“; und dem 
bairischen Gesandten sagte er höhnisch: „Ohr Herr exercirt 
seine Marionetten; woher nimmt er das Geld, er sollte 
lieber seine Schulden zahlen.“ Als der König von Baiern 
1806 den General Verthier fragte, 89 Braunau bald von 
den französischen Truppen geräumt würde, erwiederte dieser: 
das werde schwierig sein, weil Braunau ein Grenzplaß sei, 
und da der König nicht zu begreifen schien, von welcher 
Grenze er spreche, sagte Berthier: „I< will mi<ßh Euer 
Majestät besser erklären, Braunau ist die Grenze des fran- 
zösis<en Reiches ?)." Gent nannte den Rheinbund eine 
?) Eleonore an Josephine, 18, October 1804, 7. September 1806. 
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