=
mit langen weißen Haaren, dabei ein gutmüthiger Murrkopf
und freigebig über alle Maßen. Seine Frau, eine Tochter
seines Oheims, des Fürsten Anton Florian, und verwitwete
Gräfin Thun, war schon seit 1753 todt und auch die Kinder,
die sie ihm geboren, in früher Kindheit gestorben.
Sein Bruder, Fürst Emanuel, „eboren 1700 und seit
1725 mit der Gräfin Marie Antonie Dietrichstein vermält '),
war in früheren Jahren Obersthofmeister der Kaiserin Amalie,
der Witwe Zosephs 1., lebte aber seit ihrem Tode zurück-
gezogen im Kreije seiner Familie. Der älteste Sohn und
künftige Majoratserbe, Franz Joseph, geb. 1726, war seit
1750 vermält mit der Gräfin Leopoldine Sternberg, der
Tochter des Obersthofmeisters Graf Sternberg. Sie hatte
ihrem Gemale bereits mehrere Kinder geboren, von denen
zwei Knaben, Aloys und Zohannes, und zwei Mädchen am
Leben waren. Der jüngste Sohn des Fürsten Emanuel,
Philipp Soseph, geb. 1731, war als Oberst 1757 in der
Schlacht bei Prag gefallen. Der zweite Sohn, Fürst Karl,
der Mann Eleonovens, aeb. 20. September 1730, also fünf-
zehn Jahre älter als seine Frau, war mit siebzehn Zahren
Soldat geworden und im siebenjährigen Kriege bereits Ge-
neral. Er hatte in den meisten Schlachten mitgefochten, bei
Kunersdorf und Lands8hut unter Laudon und war bei dem
fe>en Zuge, welchen 1760 die Russen und Oesterreicher nach
Berlin unternahmen und in Folge dessen sie die Hauptstadt
durch einige Tage besetzt hielten. Wie erwähnt, war Karl
Liechtenstein die Chre zu Theil geworden, diese Nachricht nach
Wien zu bringen. Dabei hat er seine Frau gewonnen und
2) Wurzbach, biographisches Lexicon XV. 165.