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noch 1797 ergriffen hatte, war verraucht und in eine gleich-
giltige, unerquilihe Ruhe umgeschlagen. Weder der Krieg
no< der Frieden befriedigte und die Mißstimmung griff
immer weiter um sich. Lächerlich erschien die Erhebung in
Neapel, welche der General Ma> organisirt hatte, und noch
lächerlicher dessen Flucht aus der Krieg8gefangenschaft. Ma>
hielt sich für einen großen Mann, hatte aber mehr Chrgeiz
und mehr Ruf als Talent. Als er in einer Pirutsche ver-
stet aus Paris entfloh, lachten Carnot und. Bonaparte über
den Mann. Die Adjutanten Graf Moritz Dietrichstein und
Reischach, welhe Mace freiwillig in die Gefangenschaft ge-
folot waren und ihr Ehrenwort geben konnten, von der Flucht
des Generals nichts gewußt zu haben, wurden freigelassen.
Der Kriegsminister Carnot schrieb an Dietrichstein ein Billet
mit den Worten: „Da Zhr General Sie verlassen und ge-
täuscht hat, indem er die Freiheit mißbrauchte, welche er in
Paris genoß, so sollen Sie nicht darunter leiden; Sie sind
frei, können in Zhr Vaterland zurückkehren und vielleicht noch
vor ihm ankommen "" " Graf Dietrichstein, welcher Ma>
sein Glück geopfert hatte, verließ deßhalb den Dienst, wurde
Landwirth und heiratete. Nur spärlich und verworren waren
die Nachrichten vom Kriegsschauplaze nac< Wien gekommen
und was man hörte, war nicht geeignet, den Muth aufzu-
richten. Bei der deutschen Armee schien im Frühjahr 1800
alles außer Rand und Band. General Kray, der zum Frie-
den rietb, fiel in Ungnade und General Kolowrat nahm den
Oberbefehl niht an. Als der Minister Graf Lehrbach zur
Armee kam, warf man ihm die Fenster ein. Graf Rosen-
!) Eleonore an Josephine, 8., 11., 12. Mai 1800.