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Wieder kam die Zeit, wo der junge Souverain aus-
30g, sim krönen zu lassen, wo eine Schaar junger Edelleute
ausflog, um den fremden Höfen den Regierungsantritt an-
zuzeigen und wieder begann das Suchen und Finden von
Palastdamen, welche die Ehre haben sollten, im Gefolge ihrer
Herrin einherzugehen. Aber es war alles ernster geworden
und die Fröhlichkeit verflüchtigte in der Noth der Zeit. Im
Frühjahre hatte Oesterreich mit Preußen und Deutschland
verbündet den Krieg gegen Frankreich begonnen und die ersten
Erfolge waren derart, daß alles zu Ende schien. Wären
Oesterreich und Preußen gerüstet gewesen, so war es mit der
französischen Revolution vorbei; aber es folgte der unglü-
liche Feldzug in Belgien und in der Champagne, und die
Eintracht Oosterreichs und Preußens ging an der polnischen
Frage zu Grunde. Während das deutsche Bündniß zerfiel,
fam die Revolution im Znneren und nach Außen zum Sieg,
Preußen zog sich vom Kampfe zurü> und Oesterreich mußte
nach einem raschen Wechsel von Sieg und Niederlage eben-
falls die Waffen niederlegen, ohne die allgemeine Zerstörung
hindern zu können.
Während die Revolution in ihren friedlichen Anfängen
von den hervorragenden Geistern mit ungetheilter Freude be-
grüßt wurde, zeigte sich Eleonore von Anfang an als eine
Gegnerin der Grundsätze und des Verlaufes derselben. Die
Vernichtung der Gerechtsame der privilegirten Stände, wie
der Sturz des Königthums regten ihre Seele auf und sie
erfannte darin nur die Wirkung der Aufklärung und der
glaubensfeindlichen Philosophie. „Wenn man denkt“, schrieb
sie, „daß alles dies bei einem gebildeten Volke geschieht,
welches seit vierzehnhundert Jahren unter seinen Gesetzen