Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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1790 und 91 in Wien, fern vom Hofe und nur im Verkehre 
mit den verwandten Frauen und alten Freunden. Im Früh- 
jahre 1791, als der Kaiser nach Italien reiste, erhielt sie 
eine Einladung zur Kaiserin nach Laxenburg. „Du kannst 
Dir denken", schrieb sie ihrer Schwester), „welchen Eindruck 
diese Einladung zum Diner auf mich machte; ich war wild 
wie ein Thier des Waldes und hätte am liebsten geweint; 
aber ich und meine Schwiegertochter sind doch gegangen und 
es ist in Wahrheit unmöglich, der Kaiserin gram zu sein; 
ich liebe sie, obwohl sie mich nicht bevorzugt hat und mich 
wie jede andere Fürstin behandelt.“ Auch die Kaunitz, die 
Franzin und Clary wurden nach Laxenburg geladen , kamen 
aber bald unzufrieden zurück. 
Im Sommer kamen viele Fremde nach Wien; es schien 
als hätten sich die vornehmsten Emigranten verabredet, von 
hier aus den Kaiser zu einem legitimen Kreuzzuge gegen die 
Revolution zu drängen. Nachdem die Flucht der französi- 
schen Königsfamilie vereitelt war, kam der Herzog von Bounille 
mit vierztg Ifficieren nach Wien; man erzählte von einem 
Briefe an die Nationalversammlung, in welchem er erklärte, 
daß die Officiere nur auf seinen Befehl gehandelt und daß 
er selbst Trankreich nur mit den Waffen in der Hand wieder- 
sehen wolle?). Dann folgte der schwedische Graf Fersen, 
ver mit seinem geistvollen, vornehmen Wesen auf alle den 
günstigsten Eindru> machte; im August Herr und Frau von 
Polignac, die Jahre lang in Wien blieben. Polignac sprach 
sich überall heftig gegen die Nationalversammlung aus, hoffte 
1) 21. Mai 1791. 
2) Eleonore an Josephine, 10. Juli 1791. 
“Sf
	        

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