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er am 30. Zuli an seinen Bruder), aber der Husten bleibt
und bei dem Treppensteigen fühle ih große Athmungsbe-
schwerden.“ Außer seinem Kammerdiener, den zwei Aerzten
und zwei Secretären hatte er Niemand um sich. Die Kanzler
Kolowrat und Palffy konnten wochenlang nicht vorkommen,
um zu berichten. Außer Rosenberg und der Gräfin Chanclos
fam Niemand zu ihm. Die letztere, eine alte, entschlossene
Frau, die ihn von Zugend auf kannte, erheiterte ihn und
ging in seine Späße ein. Sie sagte eines Tages, daß er
nur von Kammerdienern, Hund8buben und anderen solchen
Leuten umgeben sei. Als am 29. August in Laxenburg ein
Wolkenbruch niederging, daß man vom blauen Hofe in Kähnen
zur Kirche fuhr, setzte sie es durc<, daß der Kaiser nach
Schönbrunn übersiedelte. Da er sich hier etwas erholte,
besuchte ihn eines Tages die Gräfin Kaunitz mit ihrer Tochter.
Sie traf ihn im Garten auf und abgehend und viel besser,
als sie gedacht. Das Fieber hatte ihn verlassen, seine Stimme
war voller und stärker, er sette sich zur Gräfin auf eine
Bank und sprach zwei Stunden mit ihr über seine Gesund-
heit, über Eleonore und ihren Sohn, über den Türkenkrieg,
die belgische und französishe Bewegung. „Er hat wieder
seine Lebendigkeit und sein volles Interesse für die Dinge“,
berichtet Leopoldine ihrer Schwester); „nichts scheint seinen
Verfall, ein Nachgeben von seiner Seite anzuzeigen.“
Die Fürstin Eleonore war im Zuni nach Meseritsch
abgereist, wo sie bis zum 12. September verweilte. „Da
“x Arneth, a. a. O- Il. 264.
2) 10. September 1789.