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Zeiselwagen mit Herren und Frauen: die Poto>a und ihre
Tochter , die Christine Clary, die Starhemberg, Herr und
Frau Karl Auersperg, Aloys Liechtenstein u. a. Sie stiegen
bei dor Thun ab und die Kinderei machte viel Aufsehen.
Bei Tische sind immer kleine Dispute. Der Kaiser ist sehr
natürlich und ich thue mein Möglichstes, ihn zu erheitern,
aber es ist eine seiner kleinen Tyranneien, daß man immer
mit ihm zufrieden sein soll.“ 24. Mai: „Um 10 Uhr war
Mess». mein Mann kam von Baden und ich erhielt Besuche
von Lobkowitz, Wrbna und dem Marschall. Vor drei Uhr
versammelten wir uns im Gartenhaus. Bei Tische setzt sich
Zeder, wohin er will. Daun wird geplaudert. Um fünf
Uhr kamen die Wagen, mau schiebt mich immer voraus und
ich gehe, wohin man mich set, d. h. als die erste. Um
sieben Uhr gingen wir in das Theater. I< habe meine be-
sondere Bank, meine Schwester und die Franzin neben mir,
und der Kaiser ist hinter uns, zwischen der Thun und Wald-
stein. Nach dem Theater gingen wir in den grauen Saal
und zum Souper." 27. Mai: „I< lebe. mitten im Hof-
freise. Geist , Gefühl, Phantasie sind verbotene Waaren in
Laxenburg, aber alle Welt ist entzüt. Man sagt, es gebe
feinen Hof in Europa, wo man sich so ungezwungen, so an-
genehm bewege, wo der Souverain in solchem Grade seine
Güte und Aufmerksamkeit bezeige. Es ist wahr, der Kaiser
spricht mit Jedermann, indessen ich, die ich ihn kenne, finde
ihn in s<lechtem Humor. Vorgestern speiste er in der Stadt
und hielt eine Commission mit Generalen wegen der Militär-
grenze. Gestern waren viele Leute von Wien hier, um das
Diner und den Park zu sehen. Der Kaiser war sehr mit
einem Arzt der Kaiserin von Rußland beschäftigt; dieser