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leitete alles ein und noch vor dem Advent, am 16. Novem-
ber 1733 wurden sie vermält. Er war ein liebenswürdiger
junger Herr, ein großer Musikfreund, aber nicht ganz gesund.
Die junge Frau hatte noch ein zartes Kindergesicht, gefiel
jedoch allen durch ihre Sanftmuth und Bescheidenheit. Der
Fürst Johannes, geboren 1760, war nach dem Tode seines
Vaters in die Armee eingetreten, wurde 1782 Lieutenant,
1783 Rittmeister bei den Kürassieren und zeichnete sich in
dem Türkenkriege unter den Augen des Kaisers aus, daß ihn
dieser no< im Feld zum Oberstlieutenant ernannte. Er
heiratete erst 1792 die Landgräfin Zosepha Fürstenberg.
Von der österreichischen fürstlihen Familie führten bis
zu Kaiser Joseph nur drei, die Liechtenstein, Lobkowitz und
Schwarzenberg für alle Söhne und Töchter den Fürstentitel ;
erst 1783 erhielten die Eßterhazy das gleihe Recht. Bei
den Auersperg, Clary, Kinsky , Paar, Bathiany ging der
Titel nur auf den Erstgeborenen über. 1783 kaufte der
Graf Palm die Fürstenwürde und wie Zoseph im Hause der
Franzin launig erzählte, für eine halbe Million, wovon er
die eine Hälfte für das Waisenhaus, die andere Hälfte für
das neue Krankenhaus verwandte. Graf Palm hatte nur
200.000 fl. geboten, als aber der Kaiser 500.000 fl. ver-
langte, die Summe am anderen Morgen bar bezahlt. Die
Frauen waren über diese Zunahme von Titeln und Würden
nicht sehr erfreut; „es wird eine wahre Leidenschaft , sich
fürsten zu lassen“, sagte die eine; „die Marotte wird an-
steend" , die andere !). Der englische Gesandte kam zum
2) Leopoldine an Eleonore, 26. Juli 1783, Eleonore an Jo-
sephine Harrach, 30. Juli 1783.