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stiegen die Wege auf und ab. Lascy hatte Haus und Garten
s<mücen lassen und aus den Büschen klang Musik. Der
Fürst Auers8perg gab den russischen Gästen ein großes Fest
in seinem Palais, der Garten war illuminirt, die Oper
„Armida“ wurde gegeben. Am 18. October empfing sie die
Franzin im Palais Liechtenstein. Eine große Gesellsh<aft war
geladen und es war so voll, daß sich die Damen kaum weiter
bewegen konnten. Die Großfürstin zeigte sich voll Huld und
Freundlichkeit gegen Zedermann, namentlich für die Fürstin
Eleonore, aber diese schaute tiefer und schrieb: „Heute sind
die Russen abgereist, um, wie ich hoffe, nie wiederzukommen.
Diese Oesuche sind unbequem für die Gegenwart, gefährlich
für die Zukunft; i< liebe es wohl, was man in diesem
Jahrhundert nennt, Politik auf Freundschaft gründen, aber
ich glaube nicht daran ?).“ Der Kaiser hatte sich die8smal
kühl gegen seine Gäste verhalten, die Conversation war oft
troden, langweilig und einige Monate später konnte er seinem
Bruder melden, daß die Correspondenz mit dem Großfürsten
erloschen sei. Im Frühjahre und Sommer 1783 kamen die
Frauen und der Kaiser mehrmals na< Dornbach. Der
Marschall hatte seine Parkanlagen vollendet, sie hatten ihm
über eine halbe Million gekostet. Die schönsten Punkte waren
der Wasserfall, der Sc<hwanenteih mit dem Tempel der
Diana, die Sternwiese und die reizenden Wege durch den
Thiergarten zum Hameau oder Holländerdörfel. Lascy hatte
hier in einer Nachahmung der alten Bergerien ein Wohn-
haus und kleine Holz- und Rohrhütten bauen lassen. Diese
waren mit Stroh gede>t, aber im Innern reich tapezirt und
1) Eleonore an Josephine Harrach, 19. Octob. 1782,