Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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innerungen, die uus hier aus den Wipfeln der Bäume, aus 
vem Rauschen der Wässer, aus dem Schmu und der Zier 
des Hauses grüßen. 
Don freundschaftlichen Verkehr mit den fünf Damen 
hat Jos-“9 ununterbrochen fortgesebt. Nur war eine Ver- 
schieden". dieser Leziehungen bemerkbar. Vor 1750 er- 
schien Josenh in dieser Gesellschaft wie geduldet ), nach 1780 
als der Herr und Mittelpunkt der Gespräche wie der Unter- 
haltungen. Wie erwähnt, theilte er den Frauen manches 
über seine Reformen mit, aber ex versuchte umsonst sie zu 
belehren. Nur die Clary und die Franzin gingen auf seine 
Gesinnungen ein; die erste sagte oft: „man muß ihn lieb 
haben.“ Eleonore Liechtenstein und ihre Scwester blieben 
im entschiedenen Gegensatze, aber dieser Gegensaß war, wie 
Eleonore selbst eingesteht, das stärkste Band ihrer Freund- 
schaft. Sie verhehlten jedoch ihre Gesinnung, gingen in viele 
Ideen des Kaisers ein und bemühten sich vor allem, ihn zu 
erheitern, die Mühen und Sorgen seines Lebens mit einem 
heiteren Lächeln und fröhlihem Verkehr wegzuscheuchen. 
Joseph besuchte nach wie vor auch andere private Gesell- 
schaften, aber nur in den Soireen der fünf Damen ließ er 
sich gehen, war voll Humor und Wit, machte Späße und 
erzählte in der freimüthigsten Weise von Souverainen und 
ihren Ministern. „Was werden wir heute anfangen?" sprach 
er sie gewöhnlich an. Die Frauen fühlten genau heraus, 
ob er gesund oder unwohl war. Oftmals kam er müde und 
schläfrig, dann fingen die Frauen an, ihn zu unterhalten ; 
1: Noc< 1785 schrieb Eleonore: „On ne s'asSemble pas pour 
Jui. mais on vient ensemble.“
	        

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