Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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er feine Frau kenne?“ Der Nachfolger Reders war ein 
Herr von Weber, früher Officier und Legationssecretär in 
Berlin, ein stiller, ruhiger Mann, etwas Misanthrop , der 
aber Zoseph sehr gefiel. Von den Hofherren standen ihm 
am nächsten der Oberstkämmerer Graf Rosenberg und der 
Oberststallmeister Fürst Karl Dietrichstein und von den Mi- 
nistern der Staatskanzler Fürst Kauniz. Wie zur Zeit der 
Mitregentschaft stimmten Zoseph und Kauni nicht in allen 
Punkten überein, aber sie einigten sich in den großen Fragen 
und der Kaiser bewahrte dem Fürsten ein grenzenloses Ver- 
trauen. Während der Reisen des Kaisers mußte Kaunitz die 
laufenden Geschäfte besorgen, so 1781, 84, 86, 88. In 
den inneren Angelegenheiten hat Kaunitz nicht den bestimmen- 
den Einfluß genommen, wie zuv Zeit Maria Theresia's, denn 
der leitende Minister und Präsident des Staatsrathes war 
der Graf Karl Friedrich Habfeld und Kaunitz gab seine Mei- 
nung nur ab, wenn der Kaiser es ausdrücklich verlangte), 
aber der äußeren Politik hat er entschieden die Richtung ge- 
geben und der Souverain beugte sich seiner Erfahrung und 
Einsicht. Wie früher an dem Bündnisse gegen Friedrich Il. 
so arbeitete Kaunitz seit dem bairischen Erbfolgekriege uner- 
müdlich an dem- Bündnisse Oesterreichs mit Rußland. Nach 
seinem Sinne sollte Oesterreih 1783 die Gelegenheit be- 
nüßen, um von der Türkei alles zurüzuerhalten, was es 
im Passarowiber Frieden gewonnen und im Belgrader ver- 
loren hatte. Kaunitz? Grundsatz war: „Rußlands Vergrö- 
ßerung kann man nicht hindern, also soll man daran theil- 
nehmen?).“ Zoseph war damals nicht so kriegerisch gesinnt, 
1) Ho>- Bidermann, der österr. Staatsrath, I1. 102. 
2) Beer, Joseph I1., Leopold Il. und Kaunitz. Vorrede Xl.
	        

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