Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

Im Hofe Joszephs I1. 
1780-1788. 
Die Verstimmung der Fürstin Eleonore gegen Zoseph 
war nicht aus persönlichen Gründen allein, fondern vielmehr 
aus der Scheu vor seiner Reformthätigkeit und aus dem 
tiefen, inneren Gegensatze ihrer Anschauungen entsprungen. 
Eleonore hielt fich immer an das Besondere, an die That- 
sachen, Joseph an das Allgemeine, an die Ideen. Sie ver- 
theidigte das Vestehende, Joseph die Reformen und ihre un- 
bedingte, rüsichtslose Ausführung. Eleonorens Ideal war 
das Rococo, in der Politik die Monarchie Ludwigs XIV. 
mit der Herrschaft des Adels und der Kirche, in der Kunst 
der höfische Prunk mit der vornehmen Feinheit und reichen 
Zierlichkeit. Zosephs Staatsideal war ebenfalls die absolute 
Monarchie, aber mit der Herrschaft des Gesetzes, mit der 
Gleichstellung der Stände, mit der Befreiung des Geistes 
und seiner Verwendung für's Allgemeine. Wie in der Politik, 
erschien ihm in der Kunst statt der krankhaften Ueberfeinerung 
des Rococo, das Derbe, Feste, Nützliche des Zopfstyles als 
das Gesunde und Wahre. Er war aus der Zeit der Auf-
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.