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für die Herrschaft herbeizuschaffen, welche dessen in Wahr-
heit bedürftig war.
Der Großvater der Fürstin Eleonore, Graf Franz
Albrecht von Oettingen (1663--1737) war in seiner Jugend
Geistlicher, trat nach dem frühzeitigen Tod seines Bruders
in den weltlichen Stand zurü>, heiratete 1689 die Freiin
Marie Johanna von Schwendi, erwarb dadurch die Erbgüter
Schwendi und Achstetten in Würtemberg, kaufte das Ans-
bachisc<he Amt Samenheim, wurde der Senior des Hauses
und 1734 der erste Fürst seiner Linie, welche Würde aber
erst 1765 auf die jüngeren Söhne ausgedehnt wurde. Ihm
folgte sein Sohn Fürst Johann Aloys 1. (1701-1780), ein
eigenthümlicher, gutmüthiger, viel verschuldeter und gequälter
Herr, der sich ernstlih um die Regierung seines Landes an-
nahm, aber wegen der vielen Processe, die er führte, nie zu
einem Frieden kam. Wie sein Vater war er auf die Ver-
mehrung des Besitzes bedacht. Er kaufte 1742 die Güter
der säcularisirten Benedictinerabtei Mönchsroth, welche die
Oettingen schon früher besaßen, und 1764 von den Frei-
herren von Welden die Herrschaft Hochaltingen. Er ver-
theidigte das Erbrecht seiner Linie auf die Güter der erlo-
sc<enen, evangelischen Oettingen, welche die Wallerstein in
Besitz genommen hatten, in einem langwierigen Processe,
dessen Ende er gar nicht erlebte. Er processirte auch mit
seinem Bruder wegen eines Gutes, und kam wegen eines
Anlehens, welches das Franciscanerkloster Maihingen für ihn
gemacht, in Streit und Verdruß. Diese Proceßwuth stürzte
ihn in Schulden und Verlegenheiten, so daß ihm seine Töchter
Vorschüsse gaben und ein Jahrgeld von 4000 fl. aussetten.