Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

-- 144 -- 
Respect und meine Freundschaft; ich denke, daß er das eine 
und das andere annimmt.“ Fast in jedem Zahre kam der 
Kaiser einmal nach Feldsberg und Eisgrub, nwour faire le 
galant, wie er sagte. Auch Lascy, Rosenberg, Eleonore 
Liechtenstein und die anderen Damen stellten sich ein und es 
gab da reizvolle Abende voll Leben, Glanz und Schimmer. 
Am meisten erregte die Reise des Kaisers nach Frank- 
veich die Neugierde und' das Interesse der Frauen. Am 
18. April 1777 kam Zoseph I1. in Paris an, wo er als 
Graf von Falkenstein bis Ende Mai dieses Jahres verweilte. 
Der Hauptzwe> dieser Reise war, das gute Einvernehmen 
zwischen Frankreih und Oesterreich zu befestigen und den 
König und die Königin, welche noch immer des Reizes des 
ehelichen Lebens entbehrten, einander näher zu bringen. Be- 
kanntlich hat Joseph Il. damals mit seinem offenen, geraden, 
einfachen Wesen die Pariser nicht weniger entzückt, als Franklin 
mit seinen bescheidenen bürgerlichen Formen. Beide Männer 
erschienen in der üppigen, prunkvollen, französischen Welt wie 
die Propheten der neuen Zukunft, von welcher ihre Schrift- 
steller erzählten. Zoseph blieb dabei ein aufmerksamer Be- 
obachter der französischen Zustände und seine Urtheile über 
Land und Leute, Hof und Regierung, Adel und Volk, waren 
eben so scharf als treffend). Die Freundinnen in Oester- 
reich lasen die Zeitungen und theilten sich alle Anekdoten 
vou seiner Reise mit, sowie eine Summe der gereimten Lobes- 
erhebungen, mit denen Zoseph in Paris begrüßt wurde. Auch 
er hat die Freundinnen weder in der geräuschvollen Huldi- 
gung der Stadt, no< im Wechsel der Eindrücke im Westen 
2) Arneth, a. a. O. I[. 132.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.