Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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der zweite Sohn Zohannes ist der berühmte Reitergeneral 
in den Revolutionskriegen ; ein dritter, Philipp , starb als 
Oberstlieutenant 1802. Von den Töchtern heiratete die ältere, 
Leopoldine, 1771 den Fürsten Karl Emanuel von Hessen- 
Rothenburg, eine wurde Stiftsdame und die jüngste, Marie, 
heiratete 1783 den Fürsten Niclas Eßterhazy und wird noch 
oft genannt werden. Die „Franzin“ brachte, so lange ihr 
Mann lebte, den Sommer in Feldsberg und Eisgrub und 
nach dem Tode desselben in einem Landhause zu Neuwaldegg 
in der Nähe ihres Freundes, des Marschalls Lascy zu. Sie 
mischte sich s9 wenig wie ihr Gemal in die Politik, sprach 
mit Zurückhaltung über öffentliche Dinge und zeigte immer 
die größte Chrerbietung vor dem Hofe. Ihr Haus war eines 
der angenehmsten und ihre Soireen die glänzendsten in ganz 
Wien. 
Die Seele der Frauengesellschaft war jedoch die Fürstin 
Eleonore Liechtenstein durc< ihr munteres Wesen, ihr scharfes 
Urtheil, ihre Gewandtheit im Denken und Sprechen und zu- 
meist dur< das Vertrauen, welches ihr Kaiser Zoseph ent- 
gegentrva. Die Gräfin Kauni wurde, als sie na< Wien 
übersiedelte, sogleich in den kleinen Kreis eingeführt und übte 
durch ihr mildes, versöhnliches Wesen, sowie durch ihr reiches 
Wissen einen bedeutenden Einfluß aus. 
Die Frauen wohnten in Wien nahe beisammen: die 
Clary in der Herrengasse, die Liechtenstein und Kinsky in 
ihren schönen, von Hildebrandt erbauten Palästen in der 
Schenkenstraße und auf der Freiung, Eleonore Liechtenstein 
in einem gemietheten Hause in der Wallnerstraße und die 
Kaunitz in einem Kaunit'schen Hause ebenfalls auf der Frei- 
ung. Sie kamew jede Woche wenigstens einmal, später in
	        

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