Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein und der gesamte Fürst Johann von und zu Liechtensteinsche Güterbesitz

vom König Wladislaw IL. diese Herrschaft erblich für sich 
und seine Nachkommen, welche dieselbe bis 1547 besaßen. 1549 
wurde der Besitz, der nach der Schlacht bei Mühlberg kon- 
fisziert worden war, von der königl. Kammer an Freiherrn 
Jaroslaw Smiticky v. Smifitz verkauft. Nach der Schlacht 
am Weißen Berge (8. November 1620) wurden die Smifickyschen 
Güter eingezogen, worauf sich Albrecht v. Waldstein als 
Vormund des Heinrich Georg Smiricky in den Besitz der 
Smirickyschen Güter einführen ließ und die Herrschaft Schwarz- 
kosteletz 1626 an den Reichsfürsten Karl von und zu Liechten- 
stein verkaufte. Fürst Karl hatte 1623 und 1624 auch die 
kleinen Güter Planian, Liblitz, Cerhynek, Pfebos, Sine@ an- 
gekauft und sodann mit Kosteletz vereinigt. Nach seinem Tode 
erbte sämtliche Güter sein Sohn Fürst Karl Eusebius. Dieser 
starb am 2. Februar 1684 zu Schwarzkosteletz. Seine Leiche 
blieb eine Zeitlang in der Schloßkirche zu Schwarzkosteletz 
beigesetzt, wurde aber im Jahre 1699 nach Wranau gebracht 
und neben der seiner Gemahlin. beigesetzt. 
Den Rittersitz Chrast kaufte Fürst Johann Adam 
1683 von einem Herrn Geißler, sowie 1706 vom Grafen 
Dohalsky die Dörfer Ober-Kschell, Chotej& und einen Hof in 
Pfistoupim. Fürst Johann Adam überließ die Herrschaft 
Schwarzkosteletz nebst den Herrschaften Autinowes und 
Skworetz nach seinem Tode seiner Tochter Fürstin Maria 
Theresia, welche sich am 24. Oktober 1713 mit Emanuel 
Herzog von Savoyen-Carignan vermählte. Herzogin von 
Savoyen erkaufte 1718 noch.das Gut Unter-Kschell nebst 
dem zweiten Hofe in Pristoupim von der Gräfin Maria Johanna 
Dohalsky von Dohalitz. Die Herzogin war durch 60 Jahre 
eine. Wohltäterin ihrer Untertanen und hat zahlreiche Denk- 
mäler ihres edelmütigen Sinnes auf ihren Gütern gestiftet. Sie 
starb am 20. Februar 1772 zu Wien und wurde daselbst bei 
St. Stephan in der savoyischen Kapelle neben ihrem Gemahl 
beigesetzt. Zum Erben ihrer Güter Schwarzkosteletz, Planian, 
Aurinowes, Skworetz, Kaunitz und Rattay.in Böhmen, dann 
Judenau mit Dietersdorf. und Pixendorf in Niederösterreich 
setzte sie den Fürsten Franz Josef von und zu Liechten- 
stein (den ältesten Sohn des Fürsten Emanuel) ein. 
Das Schloß in Schwarzkosteletz wurde von der Herzogin 
Maria Theresia von Savoyen 1750—1756 umgebaut. Es ist 
ein stattliches Gebäude mit runden Türmen an jeder Ecke und 
zwei großen Höfen. Der ältere Teil (das sog. Vorschloß) stammt 
aus dem Jahre 1561. 
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