Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein und der gesamte Fürst Johann von und zu Liechtensteinsche Güterbesitz

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XXV. 
Gut Rumburg 
in Böhmen. 
Politischer Bezirk: Rumburg und Warnsdorf, dann Löbau 
und Zittau in Sachsen. Gerichtsbezirk: Rumburg und 
Warnsdorf, dann Leutersdorf und Neugersdorf in Sachsen. 
Gesamtarea 2,563:91 ha. 
Gesamte direkte Steuern vom Besitze in Böhmen 23.276 K, 
Gemeinde- und andere Umlagen 9673 K, vom Besitze in Sachsen: 
direkte Steuern 560 K, Gemeindeanlagen 658 K. 
Geschichte. Als erster Besitzer der Herrschaft Rumburg 
wird das Geschlecht der Berka genannt. In der zweiten Hälfte 
des 13. Jahrhunderts erscheinen die Herren von Wartenberg 
als Besitzer dieses Herrschaftsgebietes. Gegen Ende des 15. Jahr- 
hunderts (1485) erwarben die Herren von Schleinitz (Hugold 
v.Schleinitz) die Herrschaft Tollenstein (Rumburg), die im 
Jahre 1587 an Dr. Georg Mehl v. Strehlitz überging, nach 
dessen Tode (1589) sie sein Sohn Balthasar bis 1599 im Besitze 
hatte. Von 1600 erscheint Lorenz Stark v. Starkenfels als 
Grundherr der Herrschaft Tollenstein-Rumburg; von 1607 bis 
1634 war das Geschlecht Kinsky im Besitze derselben, von 
welcher Zeit sie kurzweg Herrschaft Rumburg genannt wurde. 
Im Jahre 1635 erwarb dieselbe Hans Christoph Löbel, Frei- 
herr v. Grünberg und von dessen Erben am 17. Dezember 1656 
Franz Eusebius Graf von Pötting, der im Jahre 1678 auch 
das Gut Schirgiswalde dazu kaufte. Sein Sohn Johann 
Sebastian Graf von Pötting veräußerte den Besitz im Jahre 
1681 (am 19. Januar) an den Fürsten Anton Florian von 
und zu Liechtenstein, k. k. Obersthofmeister und wirklicher 
geheimer Rat, Grand von Spanien erster Klasse, Ritter des 
goldenen Vlieses (geb. am 98. Mai 1656 zu Wilfersdorf, gest. in 
Wien am 11. Oktober 1721). Fürst Florian war seinen. Unter- 
tanen ein besonders gütiger Grundherr und verwandte viel 
Geld und Mühe für die Herrschaft Rumburg, die während des 
Dreißigjährigen Krieges viel gelitten hatte, um sie in.‘ besseren 
ökonomischen Zustand zu versetzen. Das Gut Schirgiswalde 
wurde jedoch am 20. Oktober 1703 wieder an das Domstift 
St. Peter zu Bautzen verkauft.
	        

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