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Johann von und zu Liechtenstein in ebenso
großartiger Weise vor dem Schlosse (nach der südöst-
lichen Seite) fortsetzen, wodurch das Schloß freigestellt,
seine meisterhafte Architektur zur vollen Geltung gelangt
und neue herrliche Perspektiven geschaffen wurden.
Das Eisgruber Schloß, ein Meisterwerk der Archi-
tektur, wurde in den Jahren 1846 bis 1857 unter der
Regierung Seiner Durchlaucht des Fürsten Alois II.
zum Teil umgestaltet, zum größten Teile aber an Stelle
des früher bestandenen Schlosses in einem mustergültigen
gotischen Renaissancestil neu erbaut. Die Pläne hiezu
entwarf der fürstl. Architekt Georg Wingelmüller,
den Bau leitete der fürstl. Ingenieur Johann Heidrich.
Die Hauptfront des Schlosses ist gegen Nordosten ge-
richtet; gegen Südwest bildet es zwei große Flügel, in
deren Mitte die schöne gotische Schloßkirche einen Ausbau
bildet. Östlich an das Schloß angebaut befindet sich das
weltberühmte große Glashaus, welches nach den Plänen
des Architekten Wingelmüller nach dem Muster des Lon-
doner Glaspalastes 1846 erbaut wurde. Dieses Glashaus
besteht in seiner ganzen Ausdehnung aus einem gewölb-
artigen Eisengerippe, ist 92 Meter lang, 13 Meter breit
und 10 Meter hoch und auch durch den Umstand be-
merkenswert, daß es die erste derartige Eisenkonstruktion in
Österreich war. An der Nordwestseite des Schlosses steht das
imposante, schloßartig erbaute große Reitstallgebäude.
Von den Kunstbauten, welche sich im Parke befinden.
sei besonders der orientalische Turm erwähnt,
dessen Bau Fürst Alois I. durch den Architekten Josef
Hardtmuth im Jahre 1797 begonnen und im Rohbaue
1801, samt den innern Arbeiten im Jahre 1802 vollendet
hat. Er ist mit seiner Moschee ganz aus Quadern gebaut,
vom Plateau bis zum Halbmond 59:39 m, vom Wasser-