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und Trübenbach, Einige dieser Fähren waren auch von
Altem her Zollstätten. *:
Dieser im Bergleich zu den frühen Thalansiedelungen
ziemlich jpäte Beginn eines sorgfältigen /* kunstgerechtern
Uferschutzes kann im Grunde nicht befremden, Jn der Zeit
des Feudalwesens und der erst im Laufe des fünfzehnten
Jahrhunderts milder gewordenen Leibeigenschaft , während
der Faustrechtsfohden, während des Appenzeller-, Zürcher
und Schwabenfrieges , deren vorzugsweiser Schauplag un-
sere Rheingegend war und die dadurch wiederholt verwüstet
wurde, -- fonnte die Bevölkerung in unsern RNheinort-
schaften nicht in dem Maße zunehmen, »aß sich ein wirkliches
Bedürfniß herausgestellt hätte, die holzbesto>ten Gestade
des Rhems auszuroden oder längs demselben den Moor-
grund und die Rieter , die man großentheils als „Trieb und
Trab“ venügte , urbar zu machen und das also fultivirte
Land durch künstliche Wehren vor den Uebers<hwemmungen
des Flusses sicher zu stellen. Indessen darf doch als gewiß
angenommen werden, daß längs dem ganzen Rheinufer ver-
schiedene Wuhrwerke schon im zwölften , dreizehnten und
vierzehnten Jahrhundert bestunden , wenn auch keine schrift-
lihen Urfunden darüber vorhanden sind: . Der natürliche
Lauf.des Flusses bildete anfänglich für die dies-und jenseiti-
gen Anwohner die-Wuhrlinie, welcher entlang die Wehren
angelegt wurden. Erst nachdem die diesseitigen Uferbewohner
durchdie -entgegengesezten „Wuhrwerke der jenseitigen und
*) Anno 1505 waren auf Vaduz-Schellenbergischer Seite ein
„Zollhäuslein“ v5 Bender en am Anfang des Schellenbergs , eines
zu Vaduz und ein drittes bei Klein-M-oils am Rhein, wo im
Winter , wenn der Fluß nicht so hoch ging , eine hölzerne Brücke über
denselben geschlagen war.