Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

Als Beispiel hievon darf die Verbauung der Valverone angeführt 
werden, welches in Poschiavo allgemein verdankt wird, daß beim lebten 
Hochwasser nicht ein Theil "des Fle>ens zu -Gründe ging. Daher wird 
denn auch die Wirksamkeit der Thalsperren allgemein von den Gemein- 
den anerkannt, so daß, wo der Schaden durch Rüfen oder Wildbäche 
entstanden, welche noch nicht verbaut sind, die Absicht vorherrscht, all- 
fällige Hülfsgelder =- so weit thunlich -- zu solchen Bauten zu ver- 
wenden. 
Wo Thalsperren schon bestehen, sollten die verfügbaren Mittel eben- 
falls zu deren Reparatur oder Vervollständigung dienen. 
So im Münsterthal, Valcava, wo die früher erstellten Thalsperren 
sich dieses Jahr vorzüglich bewährt haben, 
Es muß deßhalb die Erstellung von Thalsperren, ws 
dies thunlich, al8 eyite Sicherheit8maf regel aufs Drin- 
gendste anempfohren werden, indem hiedurch in vielen Fällen 
einer sonst immer größer werdenden Gefahr vorgebeugt werden kann. 
Auf diese Weise wird dann zugleich den spätern Flußfor- 
rektignen bedeutender Vorschub geleistet, und kann auch 
manches bedrohte Stü Wiese, Weide und Wald vom Untergange ge- 
rettet werden. 
Bezüglich der Wuhrbauten am Rhein, welchen die Kom- 
mission von Sedrun (Tavetsch) bis Chur an den wichtigsten Stellen 
begangen hat, liegt die Frage nahe, wie in Zufunft gewuhrt 
werden solle" Hier fand nun die Kommission bei den betheilig- 
ten Gemeinden tneilweise eine große Entmuthigung. Viele derselben 
haben seit langen Jahren ganz außerordentlihe Summen für Wuhrun- 
gen verwendet, welche theils nach gegebenen Projekten, theils nach den 
jeweiligen Anjichten und der zufälligen Richtung des Stromes ausge= 
führt wurde; "nf vielen Punkten sind diese j<weren Opfer vieler 
Jahre spur! vers<wunden, und ruft man überall eben so 
sehr nach krä“ jer finanzieller Hülfe als nach einem prak- 
tischen vernüns«, 'n Rathe für. die Art und Weise, wie in Zukunft mit 
besserem Erfolg gewuhrt werden sollte. 
E8 wurde daher der Kommission vielfach der dringende Wunsch 
au8gesprochen, die Regierung (und damit wurde sowohl diejenige des 
Kantons, als die Bundesbehörden verstanden) sollte den Gemeinden mit 
guten Räthen für eine künftige rationelle Flußrichtung, als 
hauptsächlich auch für zwegemäße, der Natur des Stromes entsprechende 
Konstruktion8weise der anzulegenden Werke an 
Hand gehen. 
Die Kommission hat nun bei ihren Untersuchungen die Ueberzeugung 
gewonnen, daß in den Klagen und Wünschen der Gemeinden eine voll- 
a 
-„
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.