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Die hohe Regierung wünschte , daß diese Geschädigten gleich den
übrigen Bewohnern des Rheinthales , welche durch die jüngste Wasser-
noth heimgesucht worden , zu behandeln seien und es nahm die Schä-
zungs8fommission keinen Anstand diesem Begehren zu entsprechen. Nach-
dem aber inzwischen der Schneefall eine Prüfung an Ort und Stelle
unmöglich gemacht hatte, ließen wir eine Abordnung nach Ragaßz kommen.
Der erschienene Gemeindeammann von Pfäffers erklärte aber sofort nach
Vorlage der Tabelle, daß dieselbe nur den kleinsten Theil des Schadens
seiner Gemeinde konstatire.
Die Verhandlung war darum resultatlos.
Am 146. November dann kam uns ein neues Schreiben der h. Re-
gierung zu, begleitet mit Akten, aus denen hervorgeüt :
| in Vättis und Mühletobel-Vasön, Gemeinde Pfäffers, habe das
Hochwasser ? Tamina am 2“. Juli 1868 einen Scaden
von Fr. 21,243 verursacht , welcher amtlich tazirt worden und
an den aus dor Kasse des allgemeinen Hülfsfondes St. Gallen
bereit3 eine Entschädigung von 5 */9 oder circa Fr. 1100 be-
zahlt worden sc.
Ende September oder Anfang Oktober 1863 sei durch die Ta-
mina wieder geschädigt worden und zwar :
in Vättis , an Wiese- und Wald-Bestand. Die zuerst vor-
gelegte Tabelle wurde als unvollständig erklärt , weil einseitig
abgefaßt und an die h. Regierung eingegeben. Eine zweite 14
Beschädigte enthaltende Tabelle , sowie eine Schäßung an Wuh-
rungen 2c. im Wühletobel für 3 Besiker im Betrage von Fr. 3600
wurde eingerei! .
Am 47. Oktov.» dieses Jahres seien im Vätterberg , Gemeinde
Pfäffers , 10 Scheunen , 3 Häuser und 13 Stück Vieh durch
Brand zu Grunde gegangen.
Gesammtschaden zr. 1 7,200. Brandversichert war für Fr. 1400.
Das Steuerkapital der 9 Betheiligten beträgt eirca Fr. 25,000.
Das Schreiben der h. Regierung vom 16. November sagt : „Da
„das Gesuch v28 Gemeinderathes von Pfäffers in das Gebiet der Ihnen
„obliegenoen Funktionen einschlägt, so beschränfen wir uns darauf, Ihnen
„jowol die Gesuchschrift als die ihr beigelegten Akten hiemit einfach zu
„übermitteln.“
Die Schäzungskommission antwortete sofort, daß sie ganz bestimmte
Aeußerung der Regierung wünscye, namentlich mit Rücksicht auf den früher,
als bei der Katastrophe vom Ende September und Anfang Oktober ent-
standenen Schaden. Wir erhielten mit Datum vom 18. November die
Antwort :