Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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Anderseits gibt das in den Tabellen enthaltene steuerbare Ver- 
mögen keine8wegs einen sichern Maaßstab, indem dasselbe durch Schulden- 
verhältnisse, Eigenthum in andern Gemeinden, gemeinschaftliches Cigen- 
thum u. s. w. vielfach modificirt wird. 
Die Schagungen werden daher vorzugsweise für Bestimmung der 
dem einzelnen Kanton, Thal oder Gemeinde zufallenden Quote zu die- 
nen haben, während die Vertheilung unter den Einzelnen und selbst unter 
den Gemeinden jedenfalls nur unter Mitwirkung der Ortsbehörden ge- 
schehen kann. 
Kanton Uri. 
Am 19. November betrat die Commission das in Schnee gehüllte 
Urserenthal, welches dazu bestimmt ist, diesen Schmu bis zum nächsten 
Mai zu tragen. 
Die Voschädigungen erstre>en sich auf dessen ganze Ausdehnung 
von Realp bis Andermatt, sind aber von untergeordneter Bedeutung. 
Die Herren Regierungsrath Damioth und Bauherr Inder- 
gand hatten die Gefälligkeit , die Commission durh Wasen, wo 
namentlich das Meyent hal gelitten haben foll, nach Amsteg zu be- 
gleiten. 
Hiex war es der aus dem Maderanerthal herabstürzende Kastelen- 
bach, welcher ganz beträchtliche .2rstörungen anrichtete. Mehrere Häuser 
wurden weggenommen, andere beschädigt, die Brücke theilweise zerstört 
und einige Gärten vollständig vernichtet. 
Von Amsteg abwärts sind die Beschädigungen fast ausschließlich 
durch L.2? Reuß verursa>:. Die längs dem Flusse befindlichen Wuhre 
waren bci ihrer verschiedenen Bauart nicht geeignet einen großen Wider- 
stand zu leisten ; viele Strecken derselben sind zerstört und dadurch zahl- 
reiche Uferbrüche und Landbeschädigungen veranlaßt worden. Eine Cor- 
rektion nach einheitlichem Plane und mit gleichmäßiger Ausführung wäre 
für die Folge sehr zu empfehlen. 
Iadossen hat auch eines der bedeutendsten Werke der Hydrotechnik 
in der Stunde der Noth sich nicht bewährt. Die mächtigen Dämme, 
welche die Neuß von Attingyausen nach dem See geleiten, konnten bei 
dem niedrigen Wasserstand des letztern und der daherigen bedeutenden 
Strömung nicht widerstehen. Eine Länge von circa 4000 Fuß ist gänz- 
lich vernichtet , und e8 möchte unter den dortigen Verhältnissen der 
Wiederaufbau erst dann rathjam erscheinen , wenn der Fluß selbst ein 
hinlängliches Vorland angelegt hat. 
Einer der wenigen Wildbäche im Kanton Uri ist die Balanca, 
- welche eine ansehnliche Geschiebmasse in das Thal herabgeführt hat und
	        

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