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manigfaltige Anlage und ConstruftionSweise. Oft waren es Streich-
wuhrungen, welche das bestehende Ufer deen svilen, oft waren es voll-
ständig kombinierte, unter sich in Wechselwirkung stehende Sporrensysteme
(Ilanz). Bei leßtern finden sich hauptsächlich normal auf den Strom-
strich stehende, sehr oft aber auch deklinante Sporren vor.
Die Werke sind und waren durc<hgehends aus großen und lager-
haften Steinen erbaut, sehr stark angelegt und zeigten oft Kronenbreiten
von 19 bis auf 20'. Traverödämme wurden gewöhnlich aus Erde auf-
geführt Strom aufwärts und auf der Krone mit kleinen Steinen ge-
pflastert. Tie im eigentlichen Fluß erstellten Bauten wurden in der
Regel auf fehr starke sogenannte Kästenröste fundirt und glaubte man
hiedurch"vem Werk eine außergewöhnliche Sicherheit zu verschaffen. Fast
überall hatten und haben die Wuhrbauten eine einfüßige Böschung
und sind die Steine unter sich in guten Verband gesetzt. In dieser
Beziehung zeichnen sich namentlich einige Bauten des Herrn Oberst
Scherrer vortheilhaft aus. Im Allgemeinen und das Gesagte zusammen
ziehend, kann daher angenommen werden „ daß diese Bauten mit RNück-
sicht auf Anlage und Konstruktion konform jenen Steinwuhrungen aus-
zeführt worden sind , welche in allen übrigen Theilen der Schweiz bei
Flußbauten gewöhnlich in Anwendung kommen. E3 ist jedoch hiebei
ausdrüclich zu bemerken , daß die Dimensionen ihres Querprofils sehr
oft bei weitem stärfer waren und sind, als bei jenen.
Die Situations8disposition der betreffenden Werke war nur
in den meisten Fällen nicht glücklich gewählt. Theilweiye waren sie
mehr auf einen vorübergehenden Erfolg berechnet ; theilweise dafür, dem
Nachbar das Wasser zu- und sich abzuwenden ; theilweise und das war
wohl der hauptsächlichste Grund , lag den Bauten kein durchdachter,
grundsäßlicher und durchgehender KorrektionSplan zu Grunde. In dieser
Beschaffenheit und Lage trafen die Gewässer vom September und Ok=-
tober 4868 die Ufer des Vorder-Nheins im Bündneroberland.
Mit fa unwiderstehlicher Gewalt wurde der größere Theil der
Wuhrungen zerstört und in zahlreichen Fällen gänzlich fortgeschwemmt.
Wir haben Lankte gefunden , w9, nach übereinstimmenden Erhebungen
Werke solidester Konstruktion bestanden haben sollen , von denen keine
Spur mehr bemerkbar war. Die wenigen Werke, welche dem Wasser
Widerstand za leijen vermochten, d. h. erhalten blieben, verdanken ihre
Rettung weniger ihrer Solidität, als ganz lofalen und zufälligen Ursachen.
Hiezu gehört, daß der Strom z. B. anderwärts ausbrach und in Folge
dessen der Angriff auf das Werk aufhörte oder geschwächt wurde. In-
teressant ist: hier die fast allgemein fich geltend machende Erscheinung,
welche beinahe als. Regel angenommen werden kann, das je stärker
das L,2r* war, desto gründlicher und unwiderruz«c<her
seine Zerstörung und Zertrümmerung durc< den Strom.